Dunkerhofstraße und kein Ende
Erneute Diskussion, ob Einbahnstraßenregelung nicht doch besser ist.
Grefrath. Wohnhäuser, einige Geschäfte, zwei Banken, das katholische Pfarramt und ein Fitnessstudio — diese Ziele steuern viele Verkehrsteilnehmer an. Oder suchen den Weg in den Ortskern. Das sorgt schon seit Jahren — genauer seit März 2013 — für Gesprächsstoff. Eine erste Konsequenz und der kleinste gemeinsame Nenner auf den sich Politik, Verwaltung und Betroffene einigen konnten — Einbahnstraßenregelung sowie Wegfall von Parkplätzen war verworfen worden — , war im Oktober das Aufstellen eines Verkehrsschildes an der Um-/Ecke Dunkerhofstraße. Es zeigt mit zwei Pfeilen an, dass die vorgeschriebene Fahrtrichtung an dieser Stelle entweder geradeaus oder links in das Teilstück Dunkerhofstraße ist. Kurz gesagt: Rechts abbiegen verboten.
Doch bereits zwei Jahre später, im September 2017 zeichnet sich ab, dass das Thema nicht vom Tisch ist: Die Sozialdemokraten haben erneut den Antrag gestellt, eine Einbahnstraßenregelung auf der Straße einzuführen. Mit der Begründung, Anwohner beklagten sich immer noch über den Autoverkehr. In ihrer Vorlage für den Haupt- und Finanzausschuss (HuF) im Oktober 2017 hielt die Gemeindeverwaltung entgegen, dass der Einzelhandelsverband, die Inhaberin des Fitnessstudios „Theater des Sports“ und die Betreiberin des Modehauses Gartz weiter gegen die Einbahnstraße sind. Und zwar „vehement“, wie es in der Vorlage hieß. Beschlossen wurde damals, weitere Stimmen von Anliegern einzuholen. Diese liegen nun vor und werden im nächsten HuF beraten.
Weder die Sparkasse noch die Volksbank und auch die Einzelhandelsgemeinschaft Grefrath InTakt befürworten eine Einbahnstraßenregelung. Sie plädieren für die Beibehaltung des Ist-Zustandes. Die Verwaltung kommt in ihrer jetzigen Vorlage zum Schluss, „dass eine Einbahnstraßenregelung zu einer Entschärfung des Begegnungsverkehrs führen wird, obwohl dieser durch den Wegfall der Provinzial-Versicherung und Bäckerei Stinges zurückgegangen ist“. Und darauf folgt ein dickes Aber: eine Zunahme des Verkehrs im Ort, „weil weitere Strecken zu fahren sind, um die Ziele an der Dunkerhofstraße zu erreichen“, auf einer Einbahnstraße werde schneller gefahren und ein Umbau der Straße wäre nötig, was „deutliche Investitionen“ zur Folge habe. Insgesamt werde keine Verbesserung für die Anwohner erwartet.
Und so lautet die Schlussfolgerung: „Nach alle dem plädiert die Verwaltung dafür, es bei der derzeitigen Verkehrsregelung zu belassen, auch wenn gewisse Schwierigkeiten bleiben. Gleichwohl sieht sich die Verwaltung gezwungen, den Beschlussvorschlag der SPD-Fraktion dem Ausschuss zur Beratung und Abstimmung vorzulegen.“
Wer wissen möchte, was bei den Beratungen im Haupt- und Finanzausschuss herauskommt, kann dies am kommenden Montag um 19 Uhr im Rathaus Oedt, Johannes-Girmes-Straße 21 erfahren. Weitere Themen auf der Tagesordnung sind u.a. die Beratung über den Haushalt 2018 sowie die Vorstellung der Arbeit der Niederrhein Tourismus GmbH.