Ein Riese im blauen Rock

Feuerwehr: Hans-Joachim Späth ist neuer Löschzugführer. Arnd Bachmann und Stefan Schmitz vertreten ihn.

Kempen. Der längste Feuerwehrmann ist nun Chef: Hans-Joachim Späth (1,96 m) leitet den Löschzug der Thomasstadt. "Ich bin der einzige, der unserem Feuerwehr-Dezernenten Hans Ferber, der zwei Meter ist, in die Augen gucken kann", schmunzelt der 55-Jährige.

Ernst wird die rheinische Frohnatur aus Neuss, wenn es ums Helfen geht: "Bei meinem ersten Kempener Einsatz Silvester 1990 hatten wir zwei Tote zu beklagen."

Der Stadtbrand-Inspektor, der eine Firma für Sicherheitstechnik hat, ist seit 35 Jahren Feuerwehrmann. Bereits im Löschzug Neuss, zu dem ihn sein Schwiegervater brachte, übernahm er Führungsaufgaben. Als in Kempen Dieter Thören (52) nach sechs Jahren sagte, "Ich trete wieder ins zweite Glied", war für den verheirateten Vater von drei Kindern klar: Späth, übernehmen Sie!

Mit Arnd Bachmann (40) und Stefan Schmitz (44) hat er zwei Stellvertreter, die seinen Job übernehmen, wenn er in sechs Jahren in die Ehrenabteilung wechselt. "Wir sind als Trio angetreten, vom Löschzug gewählt und vom Bürgermeister ernannt worden", berichtet er. Thören hatte mit Gustav Gentges (50) "nur" einen Stellvertreter.

Das Trio ist aus dem gleichen Holz: Humorvoll, aber stets verbindlich, als Retter hartnäckig. Eine innige Liebe zum Bundesliga-Aufsteiger Borussia Mönchengladbach verbindet sie: Gestern drückten sie dem VfL auf der Stadiontribüne die Daumen.

Im Gegensatz zu Späth sind Bachmann und Schmitz gebürtige Kempener. Bachmann, früher Fechter und hauptberuflich in der Rettungswache, hat die Psycho-Soziale Unterstützung (PSU) in der Wehr mit aufgebaut: "Wir helfen den Menschen, aber wer hilft uns dann?", ist sein Ansatz. Schmitz, Personal-Referent bei Richter-Chemie, ist Sporttaucher und Kommandeur der närrischen Funken-Artillerie.