Festakt: Gratulation vom Weltmeister
Der Grefrather Sportverein feierte sein 100-Jähriges mit Rückblick, Ehrungen und mit viel Musik.
Grefrath. Eine Reise durch die Zeit: Zur Feier des 100-jährigen Bestehens des Sportvereins Grefrath schlüpfte Moderator Rolf Tophoven in die Rolle eines Radioreporters und nahm die Zuhörer mit zum Höhepunkt der Vereinsgeschichte: Fronleichnam 1957 erringt der SV den "Goldenen Fußball". Es ist ein heißer Tag, tausende Fans sind von Grefrath nach Süchteln gepilgert, wo der SV gegen den Favoriten Kaldenkirchen im Pokal-Finale steht. Endspielstimmung, Spannung pur - nicht nur damals, sondern auch noch heute. Zwischendurch gibt’s Szenenapplaus für den Ausgleichtreffen zum 2:2 durch Willi Dückers. Der Saal fiebert mit, wie damals das Publikum mit den Männern um Jupp Mäurers. Am Ende heißt es 3:2 für Grefrath - Applaus, stehende Ovationen, noch heute.
Dicht drängten sich im Saal des Lokals "Zum Nordkanal" SV-Mitglieder, Vertreter vom Fußballverband Niederrhein, von Vereinen und Politik. Als Ehrengast war ein echter Weltmeister gekommen: Rainer Bonhof, Vize-Präsident bei Borussia Mönchengladbach und Weltmeister von 1974 gratulierte zum Jubiläum.
Der SV-Vorsitzende Bernd Lommetz erinnerte an die wechselvolle Geschichte und die Entwicklung vom Spiel auf der Kuhwiese bis zum neuen Sportplatz, wo der Verein in Eigenleistung ein Clubheim errichtete. Lommetz wagte einen Blick in die Zukunft. Die Resource Kind werde knapper und damit der Wettbewerb um den Nachwuchs wichtiger. Ein Beispiel: Für den aktuellen Bambinijahrgang gebe es bisher vier Anmeldungen. Auch die Anforderungen an den Vorstand werden immer umfangreicher: "Das heißt nicht, den Kopf in den Sand stecken, sondern die Zeichen erkennen und die richtigen Schlüsse daraus ziehen."
In seiner Rede machte der Bürgermeister und langjährige SV-Vorsitzende Manfred Lommetz aus seiner großen Liebe zum SV keinen Hehl - auch wenn er als Gemeindeoberhaupt zur Neutralität verpflichtet sei. Sichtlich bewegt erinnerte er an alte Sportkameraden und stellte das Familiäre im Verein heraus. Mittlerweile spiele schon die vierte Generation im SV.
Zwischendurch sorgte der Grefrather Liederkranz für Unterhaltung. Außerdem brachte die Tanz-AG Grefrath unter der Leitung von Magdalena Bartkowiak einen Hauch Afrika in den Festsaal und präsentierte in aufwendigen exotischen Verkleidungen Kostproben ihres neuen Stücks "Der König der Löwen". Neben den bekannten Liedern des Musicals hatten die Jungen und Mädchen auch den WM-Song "Waka Waka" mitgebracht.