Kempen Feuerwehren im Unwetter-Einsatz
Auch im Kreis Viersen hatten Helfer viel zu tun. Zumindest bis Donnerstagabend hielten sich die Schäden aber vergleichsweise in Grenzen.
Kreis Viersen. In diesen Tagen schaut der Niederrhein gen Himmel: Wann kommt das nächste Unwetter? Anders als beispielsweise der Nachbarkreis Wesel blieb der Kreis Viersen bislang von größeren Schäden bewahrt. So gab es auf der Niersexpress-Strecke zwischen Düsseldorf und Kleve via Kempen bis Donnerstagnachmittag keinerlei Probleme — wohingehen der Streckenabschnitt zwischen Xanten und Millingen (RB 31 „Der Niederrheiner“) vermutlich für Tage gesperrt bleibt.
Helmut Pasch von der Oedter Feuerwehr mit Blick auf die Wetteraussichten
Doch auch für die hiesige Region gilt: „Es ist noch nicht ausgestanden“, wie Helmut Pasch von der Oedter Feuerwehr der WZ sagte. Zu dieser Stunde schien zwar noch die Sonne über Kempen, der Deutsche Wetterdienst warnte aber bereits vor teils schweren Gewittern mit heftigem Starkregen in den nächsten Stunden.
Und schon am Mittwoch und in der Nacht zu Donnerstag verzeichneten die Feuerwehren eine Vielzahl an Einsätzen. Beispiel Tönisvorst: Am späten Nachmittag stürzte ein Baum auf eine Oberleitung. Der Strom wurde abgestellt, die Leitung geerdet. Auch eine Leitung der Straßenbeleuchtung wurde durch den Baum abgerissen.
Kein Eingreifen erforderte ein überfluteter Parkplatz, den ein Anwohner im Bereich Haferkamp gemeldet hatte. Anders sah das auf der Straße „Auffeld“ zwischen Vorst, Oedt und Süchteln aus. Riesige Mengen Wasser, fast schon Bäche, liefen von einem Feld in einen benachbarten Betrieb. Sowohl Hallen wie auch das Verwaltungsgebäude standen bei Eintreffen der Feuerwehr bis zu 30 Zentimeter unter Wasser.
„Es hatte sich ein regelrechter See gebildet, in den immer mehr Wasser dazukam“, beschreibt Feuerwehrsprecher Michael Steeg die Situation. Mit Pumpen und Saugschläuchen waren die 25 Einsatzkräfte bis tief in die Nacht beschäftigt. Auf dem Feld wurden Rinnen geschaffen, die den Wasserlauf in Richtung Gebäudekomplex abebben ließen.
Für die Kempener Feuerwehr begann die unruhige Nacht um 21 Uhr. Sie musste mehrere „Wassereinsätze“ fahren, unter anderem an der Vorster Straße in Altstadtnähe. Der Löschzug St. Hubert wurde zum Müskesweg gerufen, wo größere Wassermengen in ein Hofgebäude einzudringen drohten. Das ganze war allerdings nach etwa einer Stunde behoben.
Ruhig blieb es am Mittwoch und in der Nacht zu Donnerstag in Grefrath und Willich. Allerdings sind Kräfte aus dem gesamten Kreis Viersen, so auch aus Kempen, Tönisvorst und Willich, auf rechtsrheinischem Gebiet unterwegs (siehe auch Info-Kasten rechts).