Wetter: Wehr ist aufmerksam

Bislang ist die Region von größeren Schäden durch Regen und Gewitter verschont geblieben. Die Feuerwehr beobachtet die Lage aber genau.

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Kempen/Grefrath/Willich/Tönisvorst. „Vorwarnung vor Gewitter, Warnstufe Rot mit örtlichem Starkregen und Sturmböen möglich“; so stand es am Mittwoch, auf Willich bezogen, auf der Homepage der Unwetterzentrale. Bisher sind Willich, Kempen, Grefrath und Tönisvorst von sintflutartigen Regenfällen oder Schäden aufgrund von Blitzeinschlägen verschont geblieben. Dennoch ist man bei den Wehrleitungen aufmerksam, verfolgt regelmäßig die Warnungen des Deutschen Wetterdienstes. Die WZ hat sich einmal umgehört.

Foto: Kurt Lübke

„Alleine in dieser Woche hat es vom Wetterdienst kurz hintereinander sechs Verlängerungen der höchsten Warnstufe gegeben, passiert ist aber glücklicherweise nichts, was besondere Einsätze notwendig machte“, sagte Willichs Wehrleiter Thomas Metzer am Mittwoch. Dennoch ist er mit Verantwortlichen des Katastrophenschutzes regelmäßig in Verbindung, verfolgt die Vorhersagen, bei denen selbst die Experten beim Aufeinandertreffen der Tief- und Hochdruckzonen derzeit selbst nicht genau sagen können, wo was zielgenau passieren könnte.

„Bei uns in Tönisvorst ist alles ruhig, wir haben bislang Glück gehabt“, meint der Pressesprecher der Tönisvorster Wehr, Michael Steeg. Dennoch könnte dies schnell umschlagen. Metzer: „Es braucht nur einmal neben einem Starkregen ein Sturm dazu zu kommen.“ Dies könnte beispielsweise dafür sorgen, dass herabfallende Blätter Abflüsse und Senken verstopfen und das Regenwasser dann nicht abfließen kann.

Generell sei man in Willich, was die Dimensionierung der Kanäle und ausreichender Regenrückhaltebecken angeht, gut aufgestellt. Lediglich eine Pumpenstation in Münchheide habe zuletzt für Probleme gesorgt; dort war das Wasser in einige Keller in das tieferliegende Wohngebiet am Kückesweg eingedrungen.

In Kempen hatte es vor drei Tagen nur einen Pumpeinsatz an der Vorster Straße gegeben. Wie Metzer ist auch der Pressesprecher der Kempener Wehr, Johannes Dicks, der Auffassung, dass die Bevölkerung bei Starkregenereignissen mit ihren Teil dazu beitragen könne, die Einsätze der Wehr zu minimieren. Dies fange damit an, auch mal in den Gullydeckel vor dem Haus zu schauen, ob sich dort Schlamm oder Laub festgesetzt habe und dann entweder Meldung zu erstatten oder selbst den sich direkt unter den Gullys in einem Eimer angesammelten Dreck zu entsorgen. Oder durch intakte Rückstau-Klappen in den eigenen Kellern dafür zu sorgen, dass das Regenwasser nicht ins Haus komme.

Sicherlich helfe die Feuerwehr, wo sie kann, aber gerade bei schwerem Starkregen können die Wehrleute nicht überall sein. Metzer dazu: „Jeder Hauseigentümer weiß eigentlich, ob es bei ihm neuralgische Stellen gibt, wo Wasser eindringen könnte.“ Der Wehrführer weist auf spezielle Sicherungs- und Press-Produkte im Handel hin, durch die man Kellertüren oder -fenster sichern kann. „Ich bin jetzt fast 40 Jahre dabei, aber bis auf einmal haben wir keine Sandsäcke gebraucht“, ergänzte Johannes Dicks. Von daher stünden auch ad hoc keine Sandsäcke für die Bevölkerung zur Verfügung. Diese müsste dann von den Bauhöfen erst noch gefüllt werden. Die Kreis-Feuerwehr halte jedenfalls solche Säcke bereit.

Eine erhöhte Alarmbereitschaft gebe es jedenfalls bei allen befragten Wehren derzeit nicht. „Bisher keine Wassereinsätze, wir hoffen, dass das so bleibt“, sagte ebenfalls Grefraths Wehrleiter Hans Konrad Funken. In seinem Bereich seien in der Vergangenheit durch Wasserauffangbecken Verbesserungen erfolgt. Zuletzt hatte es nur in einer Anlage am Reinersbach kleinere Probleme gegeben. Auch Funken appelliert an die Bevölkerung, mit dafür zu sorgen, dass die Abflüsse nicht verstopfen und auch, dass nach Mäharbeiten auf den Feldern das Wasser in den Gräben ordnungsgemäß abfließen kann.

Johannes Dicks schaut regelmäßig auf seine Warnwetter-App vom Deutschen Wetterdienst. Am Mittwoch wurde noch Starkregen in der hiesigen Region für möglich gehalten. Ab Donnerstag soll es trockener zu gehen. Warten wir das mal ab.