Kempener Lichtspiele Film zum Weltfrauentag lockt 420 Frauen ins Kino

Kempen · Die Veranstaltung kam an: Am Weltfrauentag lud die Gleichstellungsstelle der Stadt Kempen in die Kempener Lichtspiele am Buttermarkt ein. 420 Frauen schauten sich den Film „Wunderschöner“ von Karoline Herfurth an.

Bis zu den Rathaus-Arkaden standen die Frauen am Samstagabend Schlange, um den Film „Wunderschöner“ zu sehen.

Foto: Birgitta Ronge

(biro) 2022 kam der Film „Wunderschön“ in die Kinos, eine Geschichte von fünf Frauen, zerrissen zwischen Selbstliebe und Optimierungswahn, Aufopferung und Selbstverwirklichung. Die bekannte Schauspielerin Karoline Herfurth führte dabei auch Regie. Birgit Braun, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Kempen, sah den Film gemeinsam mit anderen Frauen und war begeistert: „Wir sind alle voll mitgegangen, wir haben gelacht, wir haben geweint“, erzählte sie damals, als ihr klar wurde: Diesen Film würde ich gern zum Weltfrauentag für Frauen in Kempen zeigen.

Das Angebot kam 2023 gut an, das Publikum war begeistert. Und so gab es nun die Fortsetzung: Zum Weltfrauentag 2025 lud die Gleichstellungsstelle der Stadt Kempen in Kooperation mit den Kempener Lichtspielen erneut ins Kino am Buttermarkt ein, um den zweiten Film mit dem Titel „Wunderschöner“ zu sehen, in einer „Special Edition“ mit einem Glas Sekt oder Orangensaft und einem Snack. 420 Frauen (unter denen auch ein Mann gesichtet wurde) standen schon vor Beginn in einer langen Schlange auf dem Buttermarkt, um in zwei Kinosälen den neuen Film von Karoline Herfurth zu sehen. Entsprechend dauerte es eine Weile, bis alle zum Sektglas gegriffen und Platz genommen hatten.

Auf den Tischchen lagen Lesezeichen der Gleichstellungsbeauftragten aus mit dem Mutmachspruch „Sei laut. Sei bunt. Bleib du!“, daneben Gummibärchen. Birgit Braun und Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos) begrüßten die Frauen. Braun dankte Kino-Chef Frank Janssen und Theaterleiter Imad Assaf für die Organisation, „Sie haben das super gewuppt“.

An die Frauen gewandt erklärte Braun: „Was wir heute haben, ist nicht selbstverständlich.“ Sie erinnerte an die Zustimmung des Bundesrats zum Gewalthilfegesetz am 14. Februar, das sicherstellen soll, dass von Gewalt betroffene Frauen Schutz und Beratung erhalten. Dieser Tag sei ein Feiertag, so Braun. Sie betonte auch: „Wenn wir in der Gleichberechtigung weiterkommen wollen, müssen wir die Männer mit ins Boot holen.“ Den Ball griff der Bürgermeister auf, der berichtete, sich mit Lebensgefährtin Heike den ersten Teil des Films, „Wunderschön“, angesehen zu haben. Dellmans sprach von der Stärke der Frauen und hieß sie ebenfalls herzlich im Kino willkommen.

Mal glucksend, mal lauter lachend sahen sich die Frauen im Anschluss den Film an, in dem neben Karoline Herfurth unter anderem Nora Tschirner, Anneke Kim Sarnau, Emilia Schüle und Anja Kling zu sehen sind. Es geht um Sexualität und Selbstbestimmung, um die Beziehung zum eigenen Körper und zu anderen, auch zu Männern. Doch so witzig die Dialoge, so schräg die Szenen auch sind, bleibt am Ende genug Stoff zum Nachdenken. Viele Herausforderungen lägen noch vor uns, hatte Birgit Braun zu Beginn der Vorstellung gesagt. Der Film zeigte, wie recht sie damit hatte.