Grefrath/Viersen Spaziergänger finden tote Fische in der Niers

Grefrath/Viersen. · Der Niersverband hat die Fälle geprüft und nennt Sauerstoffmangel durch Starkregen als Ursache.

 In der Niers – hier in der Nähe der Abtei Mariendonk – leben an die 30 Fischarten.

In der Niers – hier in der Nähe der Abtei Mariendonk – leben an die 30 Fischarten.

Foto: Barbara Leesemann

An verschiedenen Stellen in der Niers hatten Spaziergänger und Radfahrer am vergangenen Sonntag tote Fische gesichtet und dies dem Niersverband gemeldet. Schwerpunkt war dabei der Bereich zwischen Süchteln und Wachtendonk – also auch Grefrath.

Wie der Niersverband am Dienstag mitteilte, deutet die eigene Prüfung der Gewässerdaten darauf hin, dass die Fische aufgrund von Sauerstoffmangel verendet sind. „Diese Situation kann eintreten, wenn die Niers durch längere Trockenperioden wenig Wasser führt und es dann zu stärkeren Einleitungen aus der Siedlungsentwässerung kommt“, erklärte Verbandssprecherin Margit Heinz.

Am vergangenen Samstag kam es im Einzugsgebiet der Niers nach einer längeren Phase ohne Niederschläge zu heftigen Starkregenfällen. Innerhalb kurzer Zeit fiel an einigen Stellen 30 bis 40 Millimeter Regen. „In solchen Fällen führen die erhöhten Wassermengen dazu, dass Ablagerungen von befestigten Flächen und aus Regenwasserkanälen in die Niers gespült werden“, so die Diplom-Ingenieurin weiter.

Außerdem könnten bei derartigen Niederschlägen die Mischwasserkanäle und Rückhaltebecken das innerhalb kurzer Zeit ankommende Wasser nur bis zu einem gewissen Maß fassen, und es käme zu so genannten Abschlägen in die Gewässer. Margit Heinz: „Diese Belastung führt dazu, dass der Sauerstoffgehalt im Gewässer stark sinkt und es zu einem lokalen Fischsterben kommen kann. Dies haben auch unsere Online-Sauerstoffmessungen in der Niers ergeben.“

Solche Ereignisse könnten bei der aktuellen Trockenheit dieses Sommer mit dann lokalen Starkregenereignisse immer mal wieder vorkommen. Sie ließen sich leider nicht verhindern. Der Niersverband sieht keine Möglichkeit, in solchen Situationen ein Fischsterben im Fluss zu verhindern. „Allerdings hat sich die Gewässerqualität der Niers in den letzten Jahren deutlich verbessert, sodass man mittlerweile wieder mehr als 30 Fischarten in der Niers zählt“, betont die Expertin. Trotz des jüngsten Fischsterbens besitze die Niers ein gutes Potenzial, dass sich die Fischpopulation im Fluss schnell erholen kann. Margit Heinz sagte am Montagnachmittag,  dass die Mitarbeiter des Niersverbandes  die toten Fische bereits zum größten Teil einsammeln hätten. „Trotzdem können in den nächsten Tagen entlang der Niers noch vereinzelt tote Fische vorkommen“, erklärt sie. Red/Lee