Kempen „Frieden in der Welt ist das Wichtigste“
Was erhoffen sich die Menschen im Jahr 2017? Die Redaktion vor Ort hat sich in Kempen umgehört.
Kempen. 2016 wird vielen Menschen nicht als ein gutes Jahr in Erinnerung bleiben. Sie verbinden die vergangenen zwölf Monate mit Terror (auch in Deutschland), Krieg (unter anderem in Syrien) und politischen Erdrutschen (Wahl von Donald Trump). Zudem sind viele beliebte Künstler im vergangenen Jahr gestorben, darunter George Michael, Götz George und Prince.
Doch nun ist ein neues Jahr. Und die WZ hat die Menschen auf dem Kempener Buttermarkt gefragt, was sie sich von 2017 erhoffen und erwarten, welche Wünsche und Pläne sie haben.
„Das Wichtigste, finde ich, ist Frieden in der Welt“, sagt Helmut Schmitz. Wenn man sich die derzeitige geopolitische Lage so anschaue, könne man schon Angst bekommen, fügt er hinzu. Die momentane Situation erinnert den gebürtigen Viersener an die Kindheit und Jugend in den 50er und 60er Jahren. „Stichwort Kalter Krieg“, sagt Helmut Schmitz.
Auch seine Namenscousine Edith Schmitz findet, dass man derzeit „überhaupt nicht den Fernseher einschalten“ dürfe — wegen der vielen schlechten Nachrichten. Deshalb steht bei ihr der Frieden ebenfalls ganz oben auf der Wunschliste. Auf lokaler Ebene wünscht sich die Kempenerin „so schöne Konzerte bis bisher“ in ihrer Heimatstadt. Und dass der Wochenmarkt so bleibt, wie er ist. „Der ist für uns sehr wichtig.“ Und wie sieht es mit Plänen aus? „Wir haben uns vorgenommen, auch in diesem Jahr wieder für das Medikamentenhilfswerk action medeor in Vorst zu spenden“, erzählt Edith Schmitz.
Für Hedwig und Heinrich Oymanns steht Gesundheit „an erster Stelle“. Ansonsten sind sie in ihrer Wahlheimat Kempen — vor etwa drei Jahren erfolgte der Umzug aus Vorst — „wunschlos glücklich“. „Gesundheit für die ganze Familie“, wünscht sich auch Helga Latzel. Und dass der Krieg in Syrien endlich beendet werde. Grundsätzlich sei sie „guter Dinge für 2017“.
Erika Esser erzählt der Redaktion vor Ort, dass sie mit ihren 75 Jahren keine Pläne mehr habe. Einen großen Wunsch habe sie aber durchaus, nämlich dass ihre beiden Enkelkinder „weiterhin auf ihrem erfolgreichen Weg bleiben“.
„Glück und Gesundheit“ wünscht sich ein Kempener, der seinen Namen nicht nennen wollte. Etwas skeptisch blickt er auf die große Aufgabe der Integration der Flüchtlinge. Im Besonderen sei er gespannt, ob der Plan der Stadt mit vier Flüchtlingshäusern am Schmeddersweg in der Realität aufgeht. Dass die „Menschen alle auf einem Fleck leben sollen“, ist aus Sicht des Kempeners keine gute Idee. Er wünscht sich eine Verteilung auf das gesamte Stadtgebiet — „im Sinne einer besseren Integration“.
Mehr Mitspracherecht bei wichtigen Entscheidungen wünscht sich eine Kempenerin, die ihren Namen ebenfalls nicht in der Zeitung lesen möchte. „Von oben wird ja alles bestimmt. Und der Bürger hat nichts mehr zu sagen.“ Ein konkretes Beispiel hatte sie gestern am Stand der „Redaktion vor Ort“ allerdings nicht parat.