Händlergemeinschaft in Grefrath Konzentriert auf das große Fest im Mai
Grefrath. · Nach mühsamem Start kann die Gemeinschaft „Grefrath InTakt“ einige Erfolge und 76 Mitglieder verbuchen.
Das Jahr 2018 – viel Sonnenschein, wenig Regen. Dass es ausgerechnet dann regnet, wenn Grefrath feiern will, das ist Pech. „Bei jedem Fest hat es geregnet“, erinnert sich Eva Pomplun. Und da ist der Vorsitzenden der Händlergemeinschaft „Grefrath InTakt“ besonders die Sommernacht präsent: Just als das Picknick im Ortskern beginnen sollte, prasselte Regen auf die Besucher herab. Doch nach dem Guss, so Pomplun, hätten alle wieder ihre Leckereien ausgepackt und ein tolles Picknick gehabt. „Jeder hatte etwas mitgebracht. Anders als ich, da ich herum gehen und mit den Leuten sprechen wollte. Aber überall habe ich etwas angeboten bekommen und mich durchgefuttert.“
So hofft die Grefratherin auch in diesem Jahr auf das ein oder andere Häppchen, wenn es am 20, Juli die Zweite Gref- rather Sommernacht gibt. Dieses Datum nennt die Vorsitzende der Händlergemeinschaft im WZ-Gespräch, bei dem es um die Entwicklung des noch jungen Zusammenschlusses geht.
Im November 2016 hatten sich 17 Geschäftsleute zusammengetan – unter dem Namen „Grefrath Intakt – lokal und gut“. „Der Anfang war mühsam“, sagt Pomplun, die den Verein seitdem führt. Zunächst hätten die meisten abgewartet, was passiert. Denn in der Vergangenheit habe es mit einer solchen Gemeinschaft schon mal Ärger gegeben. Doch nachdem die ersten Feste gut über die Bühne gegangen seien, habe sich das geändert. „Aktuell haben wir 76 Mitglieder“, sagt Pomplun.
Ihr ist es wichtig, so äußerte sie sich beim ersten Pressetermin 2016, nicht nur Geschäftsleute, sondern auch Gewerbetreibende einzubinden. Beispielsweise bei einem Handwerkermarkt. Und so gab es neben dem Frühlingsfest im März auch einen solchen Handwerkermarkt im Mai 2017. Dieser sei aber, so Eva Pomplun, „in die Hose gegangen“. Es hätten zwar einige Gewerbetreibende mitgemacht, aber: „Wir haben dann beschlossen, wir konzentrieren uns auf ein großes Fest im Mai.“ Und das soll es in diesem Jahr am 26. Mai geben.
Ein großes Cityfest, wie es früher schon gefeiert wurde
„Ich hatte immer schon in meinem Hinterkopf ein Cityfest. So wie wir es vor vielen Jahren schon in Grefrath hatten und das auf der ganzen Hohe Straße stattgefunden hat mit allen möglichen Händlern“, sagt Pomplun. Schon ihr Vater habe damals mit seinem Autohaus Vanderfuhr mitgemacht. Mit einem Programm auf dem Marktplatz und auch der Deversdonk solle mit eingebunden werden.
Dass so ein Fest möglich sei, habe der Weihnachtszauber gezeigt, der am ersten Adventswochenende 2018 – nachdem es auch in 2017 bereits ein Weihnachtsfest gegeben hatte – stattfand. „Da haben viele auch aus dem Bereich Kunsthandwerk mitgemacht. Alle Bereiche können mit eingebunden werden“, sagt die 59-Jährige. Und so soll es auch am ersten Adventswochenende in diesem Jahr einen Weihnachtszauber geben. Pomplun: „Ich weiß, dass es einen langen Atem braucht, um mit seinen Festen in Erinnerung zu bleiben.“ Sie ist jedoch zuversichtlich, dass immer mehr Geschäftsleute und Gewerbetreibende mitmachen werden. Aber auch ansässige Künstler möchte die Vorsitzende dann einbinden.
Auch beim Weihnachtszauber 2018 lief nicht alles glatt: „Man hatte uns die Bühne geklaut.“ Doch über einen Hilfeaufruf habe man einen „Bauern gefunden, der einen Anhänger zur Verfügung gestellt hat“. Das zeichne eine kleine Gemeinde aus: „Jeder hilft jedem und die Wege sind kurz.“
Wiederholt werden soll die Stiefelaktion aus dem vergangenen Jahr. „Eine Idee von Wirtschaftsförderer Jens Ernesti“, wie Pomplum sagt. Jedes Kind bis zehn Jahre konnte einen Stiefel im Rathaus abgeben, der dann befüllt in einem der Schaufenster von „Grefrath InTakt“-Mitgliedern versteckt wurde. „Gut 190 Kinder haben mitgemacht“, so die Vorsitzende. So hat sie sich selbst mit zweien ihrer Enkel auf Stiefelsuche gemacht. Das habe ihnen viel Spaß gemacht und sie fast quer durch die City gescheucht.
Immer mehr Anklang finden, so Pomplun, die Gutscheine, die es bei der Volksbank, Sparkasse, in der Albert-Mooren-Halle in Oedt, in Pompluns Gaststätte zum „Fürsten Blücher“ am Markt und im Sporthotel – dort sogar rund um die Uhr – gibt. In Planung ist „etwas für Grefrath“ zu entwerfen. „Beispielsweise einen Aufkleber, wie es ihn schon für Oedt gibt“, sagt Pomplun. Sie sei deshalb schon in Gesprächen mit der Künstlerin Morena Hommel aus Mülhausen.
Damit sollen die Bürger dann ihre Verbundenheit mit dem Ort zeigen können. „Und zeigen, dass es sich lohnt, hier zu leben“, sagt Pomplun. So wie sie es schätze, in Grefrath zu leben. „Ein Jahr habe ich in Hamburg gelebt, mein Mann kommt von dort. Doch dann hatte ich Heimweh.“