Getrennte Schulen – vorerst
Grundschulen: Für die nächsten vier Jahre ist eine Zusammenlegung in Grefrath kein Thema. Auch eine Schließung sei nicht geplant.
Grefrath. Die beiden Grefrather Grundschulen am Burgweg bleiben wie sie sind. Getrennt in katholisch und gemeinschaftlich- jedenfalls die nächsten vier Jahre. Das ist die Quintessenz einer Debatte des Schulausschusses der Gemeinde, die am Mittwochabend vor großer Zuhörer-Kulisse stattfand.
SPD-Fraktionschef Jochen Monhof ließ die Entwicklung der katholischen Johannes-Horrix-Schule (KGS) und der Gemeinschafts-Grundschule (GGS) Revue passieren. Eine "dramatische Änderung" des Anmeldeverhaltens sei zu verzeichnen. Jetzt sei die GGS nach satten Jahrzehnten im "tiefen Minus", die KGS zum Hit in der Beliebtheits-Skala der konkurrierenden Grundschulen geworden- und zwar schon über Jahre. Die konketen Anmeldezahlen für das kommende Schuljahr: KGS: 73, GGS: 21.
Monhof meinte, die jüngst brodelnde Gerüchteküche, die GGS werde geschlossen, habe ihr weiteren Abbruch getan. "Man muss etwas tun, damit diese Schule nicht ins Bodenlose fällt", so der Fraktions-Chef. Eine Schließung der GGS stellten Schulrätin Rosemarie Voßen und Bürgermeister Herbert Kättner (CDU) als sachlich falsch dar und schlossen dies aus.
Für die CDU schloss sich Karl-Heinz Jacobs der Monhof-Darstellung an, ebenso die Sprecher von FDP und Bündnis 90/Die Grünen. Jacobs: "Wir haben den Handlungsbedarf erkannt". "Nach einem Jahr CDU-Vertagung", bemerkte Monhof süffisant. Andererseits wurde der SPD-Mann nicht müde, "die gute und sachliche Arbeit" im interfraktionellen Arbeitskreis Grundschulen zu loben.
Zurück zu Jacobs. "Hier und heute zu entscheiden, ist fraglich", fand er. Und bemühte die neuesten Anmeldezahlen und meinte "eine einzügige GGS ist auf Dauer keine Lösung."
Werner Mülders (FDP) hatte gefordert, der GGS "mit einer klaren Aussage den Rücken zu stärken". Mit einem Gebäudetausch beider Schulen sei seine Fraktion angesichts der Umkehrung der Anmeldezahlen einverstanden.
Monhof arbeitete sich schließlich zu einem Beschluss vor, der einstimmig verabschiedet wurde: "Für einen Zeitraum von mindestens vier Jahren bleibt die Situation der beiden Grundschulen unverändert."
Der SPD-Fraktions-Chef war es auch, der die beiden Schulleiterinnen zu Stellungnahmen aufrief. Nadine Bonsels (KGS) wies zurück, ihre Schule habe von der Gerüchteküche um die GGS profitiert. Die Eltern hätten sich wegen "qualitätsvoller Arbeit" für die KGS entschieden. Aus Sicht der Schulentwicklung sprach sich Bonsels für nur eine Schule am Burgweg aus. Die hätte dann viel mehr Möglichkeiten. Da der Elternwille bestimmt, dürfte klar sein, unter welcher Regie diese Schule dann geführt wird: katholisch.
Johannes-Horrix-Schule An der katholischen Schule steigen die Anmeldezahlen seit sechs Jahren stetig. 2002 waren es 49 Kinder, 2003 schon 65. 2004: 56. 2005: 69. 2006: 72.
Gemeinschafts-Grundschule An der Gemeinschafts-Schule sinken die Zahlen immer weiter. 2002 hatte sie noch die Nase vorn: 67 i-Dötze. Dann ging es bergab: 2003 noch 48Anmeldungen, 2004 noch 50. 2005: 36. 2006: 22.
Schuljahr 2008/2009 An der Johannes-Horrix-Schule werden nach den Sommerferien 73 Kinder eingeschult, an der Gemeinschafts-Grundschule 21.