Girmes-Gelände: „Konkurrenz im Dorf“

Die WZ hat sich bei Politikern umgehört. Am Donnerstag sind die Bürger gefragt.

Oedt. Geeint im Zwiespalt — so lässt sich die politische Stimmungslage bezüglich des Girmes-Geländes in Oedt zusammenfassen. Vor dem WZ-Mobil am Donnerstag äußerten sich Vertreter der im Grefrather Gemeinderat vertretenen Parteien auf Anfrage positiv zum Gesamtkonzept der Girmes Vermarktungs- und Entwicklungs GmbH (GVE).

Foto: Friedhelm Reimann

„Die Dinge, die von der GVE der Öffentlichkeit vorgestellt wurden, sind hochinteressant“, sagte gestern etwa Roland Angenvoort von der SPD. „Das Gesamtkonzept würde Oedt unheimlich gut tun.“ Christdemokrat Dietmar Maus vertritt eine sehr ähnliche Meinung: „Wir als CDU sehen die allgemeine Entwicklung äußerst positiv. In der Vision ist es eine super Sache.“ Nach Ansicht von Dirk Drießen (Grüne) könne das „ambitionierte Projekt“ den Ort nur beleben. Und auch der Liberale Werner Mülders begrüßt die privaten Investitionen.

Zur Erinnerung: Die GVE hatte die letzten 60 000 Quadratmeter von insgesamt 180 000 gekauft. Geplant ist ein Gewerbepark. Der Netto-Neubau läuft, der Discounter soll im Frühjahr öffnen. In den leeren Hallen — unter anderem Turbinenhalle und ehemalige Schlosserei — sieht die GVE gute Möglichkeiten für Veranstaltungen und Gastronomie.

Die Hausherren Helmut Pasch und Jürgen Hamelmann haben der Gemeinde das Angebot gemacht, am Standort eine Alternative zur sanierungsbedürftigen Albert-Mooren-Halle zu schaffen. Und genau an diesem Punkt weicht das einhellige Lob der Politik einer abwartend-kritischen Haltung. CDU-Vertreter Maus sprach gestern von einem momentanen „Schwebezustand“: Es sei zu früh, um endgültig zu entscheiden. „Es wäre fatal, alles von vorneherein niederzureden. Das heißt aber nicht, dass alles so kommen muss, wie es angeboten wird.“

Man müsse die Sache „kritisch beleuchten“, sagte Sozialdemokrat Angenvoort. „Wir haben seit langer Zeit wieder einen Pächter, der die Albert-Mooren-Halle nach vorne bringt — Hut ab vor seiner Leistung.“ Die Politik müsse rechnen, welche Investitionen die Gemeinde für die Sanierung dieser Halle aufbringen könne. Auch Grünen-Politiker Drießen verwies auf die „finanziellen Grundpfeiler“, die noch fehlten. Er wünsche sich eine frühe Bürgerbeteiligung. „Man muss abwarten“, lautete der knappe Kommentar von FDP-Ratsherr Mülders.

Eines ist für Roland Angenvoort aber bereits klar: „Die Investoren werden so oder so Veranstaltungsräume anbieten. Es könnte also Konkurrenz im Dorf geben.“