Glas im Sand und Bolzen gelöst
Seit Wochen werden Geräte auf Spielplätzen in Grefrath manipuliert — auch im Schwingbodenpark. Dort gibt es auch Ärger wegen nächtlichen Lärms.
Grefrath. Vogelgezwitscher, grüner Rasen, Spazierweg, Teiche und Spielplätze. Der Schwingbodenpark soll ein Ort zum Entspannen, Erholen und Spielen sein. Doch seit ein paar Wochen wird diese Idylle massiv gestört. „Bis nachts um drei Uhr halten sich dort junge Leute auf“, meldete sich eine Leserin bei der WZ.
Jürgen Perret, Gemeindesprecher
Es werde gegrölt und Flunky-Ball gespielt. Dabei handelt es sich um ein Trinkspiel. Zudem ließen die Ruhestörer über längere Zeit ihre Roller und Mofas immer wieder aufheulen. Selbst auf dem Weg nach Hause werde laut gerufen, Mülltonnen würden umgeworfen. Es sei sogar einmal ein Kellerfenster eines Hauses im Bereich Stadionstraße zerstört worden.
„Ja, es gibt Beschwerden und auch eine Anzeige“, bestätigte am Montag Polizeisprecher Harald Moyses. „Aber nicht wegen Ruhestörung, sondern weil in Grefrath Spielplätze beziehungsweise Geräte manipuliert werden. Nicht nur im Schwingbodenpark, sondern auch auf anderen Plätzen in der Gemeinde.“ Speziell im Schwingbodenpark seien Glasscherben in Sandkästen verteilt worden, Bolzen und Schrauben sowie Schaukelsitze gelöst worden. Moyses: „Wenn diese Schäden nicht entdeckt werden, kann es durchaus ernste Verletzungen geben.“
Seit dem 22. Juli — die Gemeinde Grefrath hat an dem Tag Anzeige erstattet — hat die Polizei die Spielplätze im Fokus. Der Bezirksdienst, Zivilkräfte und auch die Beamten der Wache Grefrath führten regelmäßig Kontrollen durch. „Auch nachts. Denn es kann durchaus sein, dass die Manipulationen in der Dunkelheit durchgeführt werden.“ Es sei aber nicht unbedingt davon auszugehen, dass Jugendliche für die Taten verantwortlich sind, so Moyses.
Offizielle Beschwerden wegen Lärm lägen der Gemeinde nicht vor, sagte gestern Gemeindesprecher Jürgen Perret auf WZ-Anfrage. Dafür habe man aber genau aufgelistet, wann welche Beschädigungen auf welchem Spielplatz entdeckt worden sind. Bereits am 27. Mai seien Bolzen an einer Schaukel im Schwingbodenpark gelöst worden. Weiter gab es Vorfälle am 22. und 24. Juni, 1. und 6. Juli. Auf dem Spielplatz St. Vitus in Oedt seien am 3. Juni Schrauben von Geräten und auf dem an der Dunkerhofstraße Bolzen an der Wippe entfernt worden.
Am 9. Juni waren Bänke an der Niers und in der Niersaue das Ziel. Nachdem Bolzen entfernt worden sind, seien die Bänke so „in den Verkehrsraum gestellt worden, dass Radfahrer hätten dagegen fahren können“, so Perret. Und schließlich seien am 13. Juni im Niederseilgarten des Schulzentrums in Grefrath drei Laufseile gelöst und Glasscherben ausgelegt worden. „Bis jetzt ist Gottseidank noch nichts passiert“, sagt Perret. „Unsere Mitarbeiter kontrollieren jetzt häufiger. Trotzdem rate ich Eltern, die Spielgeräte und Plätze genau unter die Lupe zu nehmen, bevor sie ihre Kinder darauf spielen lassen.“