Grefrath Goldene Zeiten: Medaillen für Grefrath

Höher, weiter, schneller, mehr — in diesem Niersgeflüster geht es um jede Menge Zahlen und Erfolge. Gewinne(r) und eine nette Geste sind auf jeden Fall eine Meldung wert. Sie erfreuen genauso wie neue PS-Stärken.

Foto: rei

Grefrath. Lampenfieber hatten die Mitglieder der Behinderten-Schwimmgruppe des Grefrather Schwimmclubs. Denn die gesamte Mannschaft, bestehend aus zehn Schwimmern, nahm an den 11. Special Olympics NRW in Essen teil. Das Ergebnis: viermal Gold, sechsmal Silber und sechsmal Bronze. Die Behindertenschwimmgruppe der DLRG Grefrath nahm zum dritten Mal an dem Essener Landesschwimmfest teil. Seit den Sommerferien hatten sie sich unter der Leitung von Thomas Türk und Michael Wenke auf den Wettkampf vorbereitet. Geschwommen wurden mehrere Disziplinen. Als erfolgreichster Schwimmer tat sich Simon Rupp mit zwei Goldmedaillen und einer Silbermedaille hervor.

Foto: Turnerschaft

Auch die Turnerschaft Grefrath ist mit ihrer gesamten Mannschaft der Leistungsgruppe Schwimmen zu den Special-Olympics in Essen gereist. Hochmotiviert gingen die Grefrather Schwimmer an den Start. Insgesamt wurde für die Schwimmgruppe sieben Mal Gold, elf Mal Silber und neun Mal Bronze gewonnen. Das Trainerteam freute sich mit den Schwimmern über die großartigen Erfolge und möchte sich bei dem Grefrather Schwimmclub bedanken, so der Ehrenvorsitzende der Turnerschaft, Helmut Thönes. Zwei sehr gute Schwimmer des Clubs, Lukas Kugel und Jonas Kohnen, bildeten mit zwei Behinderten eine Unified-Staffel und so konnte die Turnerschaft erstmalig an diesem Staffel-Wettbewerb teilnehmen. Sie belegten nach spannendem Endspurt den zweiten Platz.

Foto: Kurt Lübke

Kleine Nachlese zu den aufregenden Holiday-on-Ice-Tagen in der Grefrather Eissporthalle. Viel Aufmerksamkeit gilt da zurecht den Künstlern auf dem Eis, die sportliche Höchstleistungen abliefern. Höchstleistungen liefern aber auch die Menschen abseits der hell erleuchteten Bühne ab. Vor allem die, die über den Dingen stehen. So präsentieren wir in diesem Niersgeflüster einmal den Arbeitsplatz eines Beleuchters in fünf, sechs Metern Höhe. Zu erreichen übrigens nur über eine Strickleiter. Da muss man auch sportlich sein. . .

Foto: Kurt Lübke

Bleiben wir noch kurz beim Eisstadion. Dessen Geschäftsführer Bernd Schoenmackers hatte eine zündende Idee. Die hieß „Grefrath InTakt“ und war ein Vorschlag für den Namen der neugegründeten Händlergemeinschaft der Niersgemeinde. Unter den mehr als 100 Einsendungen befand sich auch der Vorschlag von Janine Munzke: „Lokal und Gut“ ist als Namens-Zusatz von den Händlern gewählt worden. Schoenmackers und Munzke wurden beim Weihnachtsmarkt mit einem Blumenstrauß und einem 100-Euro-Gutschein der Gemeindewerke für ihre Vorschläge „belohnt“. Der St. Huberter Bernd Schoenmackers gab seinen Gewinn gleich wieder zurück. „Mit der Bitte an die Gemeindewerke, dafür eine entsprechende Spende für die Aktion ,Abend der leuchtenden Augen’ von Ayse Berdibey zu finden“, flüsterte er.

„Klartext“ lautete das Motto, unter dem eine offene Diskussion mit dem Nettetaler CDU-Landtagsabgeordneten Marcus Optendrenk im Jugendheim „Dingens“ stand. Das zweite und unausgesprochene Motto aber lautete „meckern“. Denn Jugendliche und junge Erwachsene waren eingeladen, genau das zu tun: auszudrücken, was ihnen nicht passt, Fragen zu stellen und Anstoß für Veränderungen zu geben. 30 Teilnehmer folgten dieser Einladung in das alte Grefrather Bahnhofsgebäude. Unter den Jugendlichen waren auch Flüchtlinge aus Unterkünften in Grefrath, Mülhausen, Oedt und Süchteln. Nach der Begrüßung beschrieben die Teilnehmer das Konzept und die Entwicklung des selbstverwalteten „Dingens“. In mehr als 1000 Arbeitsstunden haben rund 50 freiwillige Helfer aus dem alten Bahnhofsgebäude ein Kulturhaus mit dem Konzertsaal „Bummens“ und dem Kulturcafé „Kukaff“ gemacht. Proberäume und ein Aufnahmestudio bieten Bands und Rappern einen Platz. Von dieser Leistung zeigte sich Optendrenk begeistert.

In einer rund zweistündigen Diskussion im „Dingens“ mit Marcus Optendrenk ging es vor allem um die direkte Lebenswelt und den beruflichen Alltag der jungen Erwachsenen. Es ging etwa darum, ob ein Handwerksgeselle für den Besuch der Meisterschule bezahlen muss, während Studiengebühren für Studenten abgeschafft wurden. Die anwesenden Flüchtlinge beklagten sich über die langen Warte- und Bearbeitungszeiten des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge. Zudem mache ihnen zu schaffen, nicht zu wissen, ob sie ausgewiesen oder anerkannt werden. Der Kontakt zu einheimischen Jugendlichen im Dingens sei ihnen dabei eine große Hilfe, um sich integrieren zu können. In Bezug auf die lange Warte- und Bearbeitungszeit des BAMF versprach Optendrenk, sich für eine bessere Information für die Flüchtlinge einzusetzen.

Musikalisch und weihnachtlich wird es bei der „Kultur am Montag“, die diesmal am Sonntag in der Buchhandlung von Karl Groß, Hohe Straße 25, stattfindet. Die virtuosen Jazzer von „Furiopolis“ waren bereits vor drei Jahren zu Gast in Grefrath und bieten ein Sonntags-Matinee unter dem Titel „Wildweihnachtsfahrt“. Zu der Band gehören fünf Musiker, darunter auch der Grefrather Markus Türk, der die Blechblasinstrumente spielt. Beginn der Matinee ist um 11 Uhr, Einlass ist um 10.45 Uhr. Tickets kosten 20 Euro, eine Morgenkasse gibt es nicht. Anmeldung notwendig unter Tel. 02158/8660.

Nun macht der Niers-Flüsterer seinem Namen aber alle Ehre und kümmert sich um das Flüsschen Niers und die Arbeiten, die drumherum so anfallen. Lauter komplizierte Dinge müssen dort gemacht werden — das weiß der Wasser- und Bodenverband der Mittleren Niers. Hans-Josef Windbergs, Bereichsleiter Technik beim Wasser- und Bodenverband, erläutert: „Fast ausnahmslos alle Maßnahmen zur Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie und zum Hochwasserschutz erfordern das Abfahren von großen Bodenmassen, da tieferliegende Sekundärauen als Überschwemmungsbereiche und Retentionsraum geschaffen werden sollen.“ Und weil so viel Erde bewegt werden muss, hat der Verband seinen Fuhrpark um einen neuen Schlepper und einen Sand- und Kieskipper ergänzt. Traktor und Anhänger sollen sich schnell auszahlen. „Kostenkalkulationen haben ergeben, dass der Transport mit eigenem Fuhrpark deutlich günstiger und flexibler erfolgen kann, als bei Beauftragung von Unternehmern. So amortisiert sich die Anschaffung schon nach der Umsetzung der ersten Baumaßnahme, bei der das Gespann zum Einsatz kommt“, so Peter Joppen, Vorstandsvorsitzender des Verbandes.