Grefrath: Neues vom Niers-Flüsterer Sonnige Vergnügungen mit Urlaubsfeeling

Grefrath · Das Wochenende lockte viele ins Freie. Auch der Niers-Flüsterer begab sich auf Wanderschaft.

Viel Betrieb herrschte am Wochenende auf dem Flugplatz Niershorst. Die Außengastronomie war geöffnet, während Motorflugzeuge zu einem Sonnentrip abhoben.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

War das nicht ein superschönes Wochenende? Und auch der Montag und Dienstag waren nicht zu verachten. Da wurden Motorräder aus dem Winterschlaf geholt. Am Niershorst standen teilweise die Motorflugzeuge Schlange, um gen Himmel zu starten, beobachtet von zahlreichen Gästen des dortigen Lokals. Nicht nur die Radrennfahrer strampelten munter drauf los, auch Cabriodächer wurden zusammengeklappt, der eine oder andere Spaziergänger oder Flaneur hatte sogar die Sommergarderobe herausgeholt und mehr Haut gezeigt, als für den Februar üblich. Und auch im Eisstadion tummelten sich am Wochenende laut Schätzung von Veranstaltungsfachwirt Jan Lankes knapp 4500 Besucher.

Durch Wald und Feld

Auch der Flüsterer hat sich aufgemacht und für Sie, liebe Leserinnen und Leser, wieder eine Wanderstrecke abgelaufen. Dieses Mal geht es nach Mülhausen auf den Rundwanderweg A 1. Etwa ein Stündchen sollte für den Spaziergang eingerechnet werden. Dazu steuern Sie den Parkplatz an der Gaststätte Fluchtburg, Niederfeld 10 a, an. Zu Fuß geht es dann rechts neben dem Lokal in den Wald. War der Waldboden im vergangenen Jahr noch wegen des trockenen und heißen Sommers eher staubig, so sind jetzt kleine Seen zwischen den Bäumen zu entdecken. Rechts finden Sie nach ein paar Metern eine Hinweistafel, auf der die „Territoriallandwehr Nordsüdlage“ aus dem 14./15. Jahrhundert aufgezeichnet ist. Bei der nächsten Hinweistafel sind Sie an der Motte Horbes Bergske angekommen.

Burg Uda schlägt Morbes Bergske

Dabei handelt es sich um einen kreisförmigen Erdhügel – eine Motte (französisch für Erdhügel), die von den Einheimischen „Horbes Bergske“ genannt wird. Auf ihr sollte eine Burg errichtet werden. Nach Meinung von Forschern habe die Motte in der Grasheide nie als Burg fungiert. Denn kurz nach ihrer Errichtung wurde die südlich gelegene Burg Uda in Oedt erbaut – die Stelle war wohl strategisch günstiger. Hinter der Motte ist die Niers zu sehen. Dort biegt der Weg nach rechts ab. Nun folgt er dem Waldrand über eine Wiese.

Tierische Begegnungen

Am Wegrand blühen Schneeglöckchen und auf dem etwas feuchteren Boden haben Pferdehufe ihre Spuren hinterlassen. Im Wald ist ein Specht nicht zu überhören, wie er mit kräftigem Schnabelschlag Insekten aus dem Stamm lockt. Aber auch andere Singvögel machen sich bemerkbar und dazu der Schrei eines Raubvogels. Am Ende des Weges biegen Sie rechts ab. Jetzt haben Sie rechts Wald und links Wiese. Wenn Sie am frühen Morgen oder am Abend dort unterwegs sind, sind vereinzelt Rehe zu beobachten. An diesem Tag laufen aber auf der Wiese Hunde herum und freuen sich über Spiele mit Herrchen und Frauchen. Über ihnen kreisen oben am Himmel leise Geier – nein, Quatsch, es sind Möwen. Unter ihnen ziehen laut schnattern einige Gänse im Formationsflug vorüber. Wenn Sie an der Grasheider Straße angekommen sind, können Sie bereist schräg gegenüber die Abtei Mariendonk entdecken – das nächste Etappenziel. Linker Hand erhaschen Sie einen Blick auf die Biogasanlage. Ein Zwischenstopp ist in der Abtei möglich. Sie können die dortige Kirche und den Klosterladen besuchen. Er ist an Werktagen von 9 bis 11 Uhr und von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Einfach an der Klosterpforte klingeln.

Ums Klosterareal zurück

Lassen Sie die Abtei recht liegen und biegen nach der Einfahrt zum Klostergarten rechts ab Richtung Ziegelheide. Sie befinden sich nun auf dem Mühlenweg. Der dortige Bach ist die Schleck. Sie gehen entlang des Klosterareals. Kurz hinter der Hausnummer 24 (links) biegen Sie rechts auf einen Feldweg ab. Am Ende des Waldes stoßen Sie auf die Ziegelheider Straße, der  Sie rechtsherum folgen, bis Sie an der Grasheider Strraße landen. Diese überqueren und links abbiegen. Nun geht es auf direktem Weg entlang der Straße und des Amphibienzauns zurück zu Ihrem Auto. Wenn Sie jedoch meinen: „Ne, wat war dat schön“, gehen Sie nicht geradeaus weiter, sondern biegen links ab, auf den Weg, den Sie zuvor gegangen sind. Das ist zwar ein bisschen länger als die etwa 4,5 Kilometer der Originalstrecke, aber schöner und mit weniger Auto- und Radverkehr.

Bürgermeister sät und mäht

Bleiben wir noch ein bisschen beim Thema Natur und Grün – dieses Mal in Grefrath. Im Zuge der Diskussion um ein mögliches Kombi-Bad am Hallenbad, für dessen Außenbereich ja die Schulwiese „geopfert“ werden müsste, hat Bürgermeister Manfred Lommetz ja bereits sein Engagement für den Erhalt der Grünfläche angekündigt. Vielleicht liegt es ja an der familiären Verbundenheit. So erfuhr der Flüsterer, dass Bürgermeister Willy Lommetz, der Vater von Manfred Lommetz, die Schulwiese damals selbst gesät hat. „Das war 1959. Da hat mein Vater die Schulwiese selbst mit dem Trecker gepflügt, eingesät und gemäht“, flüsterte der heutige Bürgermeister. Ein Mann der Tat also. Da hoffen wir mal nicht, dass der Sohn 60 Jahre später beim Bauhof so spart, dass er noch selbst zum zum Rasenmäher freifen muss.

Dringend Elternlotsen gesucht

Personalmangel meldet die Gemeinde Grefrath. Aber nicht bei den eigenen Leuten, sondern bei den Elternlotsen. In einer Brand-Mail an die WZ-Redaktion heißt es: Durch den Ausfall engagierter Elternlotsen besteht akuter Personalmangel und einige Lotsenstellen können nicht mehr besetzt werden.“ Um Unfälle bei den jüngsten Schülern zu verhindern, sei diese ehrenamtliche Funktion eingerichtet worden. Nun bestehe die Gefahr, dass an gefährlichen Straßenkreuzungen niemand steht und die Kinder sicher über die Straße bringt. Gefragt ist der Einsatz einmal wöchentlich von 7.30 Uhr bis 8 Uhr. Die Elternlotsen werden von der Gemeinde eingekleidet und durch den Verkehrssicherheitsbeamten der Kreispolizei, Martin Gennert, eingewiesen. Interessenten melden sich bei Nina Bäumges vom Ordnungsamt, Tel. 02158/4080 307, oder E-Mail: