Grefrath: Nützliche Pflegetipps für Angehörige

Pflegestützpunkt: Anja Semnet-Dammer hatte bereits 160 Anfragen im ersten halben Jahr.

Grefrath. Wenn man einen Angehörigen pflegt oder im Alter selbst Hilfe benötigt, kommen viele Fragen auf: Wer kann im Haushalt helfen? Wer hilft bei der Finanzierung? Wie können pflegende Angehörige entlastet werden? Bei rechtlichen Fragen, zum Beispiel zu Vollmachten, wird es oft noch komplizierter.

Seit Anfang des Jahres gibt es im Rathaus einen Pflegestützpunkt als neue Anlaufstelle für solche Probleme. Rund 160 Anfragen haben die Mitarbeiterin Anja Semnet-Dammer im ersten halben Jahr bereits erreicht. 41 Pflegebedürftige wurden weitergehend betreut. Für sie wurde ein so genannter Versorgungsplan erstellt.

Die Diplom-Sozialpädagogin Anja Semnet-Dammer war zuvor in der Senioren- und Pflegeberatung der Gemeinde tätig. Nun wird ihre halbe Stelle von der Pflegekasse finanziert. Die Beratung habe sich nicht verändert. "Aber es wird alles dokumentiert und dadurch transparenter", sagt Semnet-Dammer. Andere Beratungsstellen oder Einrichtungen haben so gleich einen Überblick über die Bedürfnisse. Außerdem gibt es eine enge Zusammenarbeit mit den Beratern der Pflegekasse.

Oft sind es pflegende Angehörige, die sich beraten lassen. Es kommt aber auch vor, dass sich Nachbarn melden, die sich um einen älteren Menschen sorgen. "In 99 Prozent der Fälle wird das Beratungsangebot sehr positiv angenommen." Dann gilt es für Semnet-Dammer im Gespräch zu klären, was man für den Menschen tun kann.

Die Gemeinde Grefrath ist mit ihrem Angebot für ältere Bürger gut aufgestellt, finden Semnet-Dammer und Sozialamtsleiter Volkmar Josten. Von Pflegediensten bis hin zur stationären Einrichtung in Oedt gebe es viele Möglichkeiten. "Und mit dem Verein ,Älter werden’ haben wir einen innovativen Ansatz für ein gemeinwesenorientiertes Angebot", sagt Josten. Da sei nun der Pflegestützpunkt für die Gemeinde "das Sahnehäubchen obendrauf".