Leuth: Witt-See wuchert weiter zu

Das Grün macht Wassersport unmöglich. Noch ist keine Lösung in Sicht.

Leuth. Die Zukunft der Wassersportfreunde am De-Witt-See (WSV) könnte wie die Zukunft der Nette-Seen sein: perspektivlos. Davon ist der Vorstand des WSV überzeugt. Schuld daran ist die Wasserpest.

"Der Witt-See wuchert zu. Wassersport ist kaum noch möglich. Die Schwerter und Steuerruder der Segelboote bleiben in den langen grünen Fadenwolken hängen. Auch Kanufahren ist kaum noch möglich, weil bei jedem Paddelschlag Schlingpflanzen um die Paddel wuchern", sagt Vorsitzender Dirk Janßen. Die Eskimorolle, für Kanuten überlebenswichtig, um beim Kentern schnell wieder hoch zu kommen, sei nur noch an wenigen Stellen möglich.

Mit rund 22 Hektar Größe ist der De-Witt-See der viertgrößte der zwölf Nette-Seen. Dort wird gebadet, geschwommen, gesegelt und gepaddelt. Die meisten der Seen sind für die Öffentlichkeit gesperrt. Nur am Nettebruch darf gesegelt und gepaddelt werden. Der zwölf Hektar große See liegt oberhalb vom Klärwerk Ritzbruch und ist noch nicht so stark von der Wasserpest befallen.

Auch das von der Renne gespeiste Glabbacher Bruch (dort darf geschwommen werden) ist stark befallen. Genau wie der Poelvenn, dort ist das Baden zurzeit nicht erlaubt ist. Auch der mit 14 Hektar kleinste der vier Krickenbecker Seen, der Schrolik, wuchere zu.

Der Netteverband mähte als See-Eigentümer in diesem Jahr in der Kanupolo-Bucht das Wasser frei. Die Pflanzen wucherten aber wieder nach. Der Sportbetrieb wird somit immer schwerer. "Wir haben dort aufgrund des hohen Bewuchses freiwillig gemäht, denn unser Einsatzgebiet ist das nicht", sagt Marc Heußen vom Netteverband. Eigentlich mäht der Verband nur im Bereich der Nette, um den Abfluss zu sichern. Eine Prognose, wann sich die Lage wieder normalisiert, sei schwer zu stellen, sagt Heußen.

Stadtpressesprecher David Lüngen beruft sich auf bisherige Erfahrungen: "Langfristig löst sich das Problem in der Natur von selbst. Schwäne und Blesshühner fressen die Pflanzen." Um eine kurzfristige Lösung zu erreichen, sprechen Netteverband, Biologische Station Krickenbeck und Nettebetrieb momentan miteinander.

Herbert Liebtrau vom WSV sagt: "Im Jahr 2009 war die Bucht beim WSV stark und Teile des Sees leicht betroffen. In diesem Jahr ist der See nahezu flächendeckend von der Wasserpest befallen. Bei den scheinbar freien Flächen ist die Pflanze nur noch nicht bis zur Wasseroberfläche gewachsen." Er hat den Eindruck, als hätten sich die Verantwortlichen an den Anblick gewöhnt und damit sei die Sache erledigt.

Im Jahr 2008 hätte die Aktion "Kein Loch für Nettetal" gezeigt, was streitbare und engagiertere Bürger leisten können, wenn sie zusammenstehen. Liebtrau: "Nun ist der Zeitpunkt gekommen, wo ein Aufschrei durch Nettetal gehen muss."

Infos bei Herbert Liebtrau, webmaster@wsv-dewitt-see.de