Interview mit Eva Theuerkauf: „Respekt vor der Aufgabe“
In einer turbulenten Wahl ist Eva Theuerkauf zur CDU-Chefin gewählt worden. Mit der WZ sprach sie über ihre Ziele.
Westdeutsche Zeitung: Frau Theuerkauf, Sie sind seit drei Wochen Vorsitzende der CDU. Wie fühlen Sie sich?
Eva Theuerkauf: Ich fühle mich gut. Viel hat sich in meinem Leben aber noch nicht verändert. Die Arbeit als Vorsitzende beginnt erst so richtig am Montag. Dann haben wir unsere konstituierende Vorstandssitzung.
Theuerkauf: Ich habe mir fest vorgenommen, dass wir dann ein Arbeitsprogramm entwickeln. Ich möchte im Vorstand ergebnisorientiert arbeiten. Es sollen Arbeitskreise gebildet werden, die sich mit Konzepten für die wichtigen Themen in der Stadt befassen.
Theuerkauf: Nicht nur Leute aus dem Vorstand. Ich will die Mitglieder gezielt ansprechen und auffordern, die Politik der Partei mitzugestalten. Wir müssen die Basis wieder ins Boot holen. Mit einigen habe ich schon gesprochen, die bereit sind, sich zu engagieren. Auch Menschen, die nicht in der CDU sind, sind willkommen. Zum Beispiel Experten aus der Wirtschaft. Wir brauchen Expertenwissen.
Theuerkauf: Vor allem um Bildung. Da steht die Problematik mit dem Abitur nach zwölf Jahren ganz oben. Ich habe selbst eine Tochter, die nach zwölf Jahren abschließen wird und eine, die noch nach 13Jahren fertig sein wird. In diesem Bereich besteht viel Unsicherheit, weil die Landesregierung plant, die Reform zurückzunehmen. Und wir als Stadt müssen gewappnet sein- für alles, was sich die Regierung noch einfallen lässt.
Auch beim Thema Berufsausbildung gibt es viel zu tun. Da würde ich gerne die Meinung der Kempener Unternehmer hören. Was kann man tun, um junge Menschen besser aufs Berufsleben vorzubereiten? Da muss die Verbindung zwischen Unternehmern und Schulen noch besser werden. Und dann sind wir schon beim Thema Wirtschaft. Wie ist es um den Standort Kempen bestimmt? Es gibt viel zu tun, als Partei müssen wir da präsent sein.
Theuerkauf: Ich möchte durch Arbeit überzeugen. Wenn ich das schaffe, werden viele bereit sein, sich aktiv in der Partei zu beteiligen. Davon bin ich überzeugt.
Theuerkauf: Es bringt nichts, nachzukarten. Nur so viel: Ich möchte so eine Versammlung nie wieder erleben. Wir können verschiedene Meinungen haben, es muss aber immer sachlich bleiben.
Theuerkauf: Nein, ich freue mich über jede Gratulation. Ich bin stolz, der CDU vorzustehen. Aber ich verhehle nicht, dass ich auch Respekt vor der neuen Aufgabe habe.
Theuerkauf: Wenn wir anfangen, Kempen in Scheibchen zu unterteilen, machen wir uns eher kleiner als größer. Zusammen sind wir Kempen und nur so werden wir auch wieder in der Kreis-CDU stärker wahrgenommen. Ich bin zuversichtlich, dass wir das gemeinsam in den nächsten zwei Jahren schaffen werden.