Weihe vor 40 Jahren Pfarrer aus Vinkrath feiert Priesterjubiläum am Sonntag

Grefrath · Pfarrer Paul Hauser aus Vinkrath wurde vor 40 Jahren zum Priester geweiht. Er war unter anderem als Militärpfarrer im Kosovo und in Afghanistan im Einsatz.

Am 15. Juli 1984 feierte Paul Hauser seine Primiz.

Am 15. Juli 1984 feierte Paul Hauser seine Primiz.

Foto: Hauser

(akn) Wenn Paul Hauser aus Vinkrath am Sonntag, 30. Juni, den Jahrestag seiner 40-jährigen Priesterweihe begeht, kann er auf ein priesterliches Leben zurückblicken, das außergewöhnlich war und ihn um die ganze Welt führte. Dieser Weg ist ihm nicht in die Wiege gelegt worden. Geboren und aufgewachsen auf dem Hauser-Hof in Mülhausen, spürt er schon früh seine Berufung als Priester. Neben seiner anstrengenden Tätigkeit als Landwirt besucht er zunächst vier Jahre lang das Abendgymnasium in Kempen, studiert dann Theologie in Innsbruck und Jerusalem und wird 1983 im Liebfrauendom zu München zu Diakon geweiht.

Ein halbes Jahr später wird er im Hohen Dom zu Freising in Bayern von Kardinal Friedrich Wetter zum Priester geweiht. In seiner Heimatpfarre St. Heinrich Mülhausen wird er festlich empfangen, am 15. Juli 1984 feiert er dort seine erste Messe, die Primiz. Zunächst bleibt er jedoch in Bayern.

Im Alter von 40 Jahren will er missionarisch wirken. Er geht in ein Bergdorf in den Anden, nach Ecuador, und lebt dort fünf Jahre. Für die Einheimischen sind auch eine Kenntnisse aus der Landwirtschaft nützlich. Unter vielen seiner Erzählungen ragt eine besonders heraus: Als er eine hochschwangere Frau in seinem Jeep die holprige Dschungelstrecke zum Krankenhaus fahren will, wird mitten auf der Strecke das Kind geboren. Mit seinem Feuerzeug desinfiziert Hauser die Nabelschnur und bringt Mutter und Neugeborenes in das sichere Krankenhaus.

2004 war er Militärpfarrer im Kosovo, bis 2011 in Afghanistan

1995 kommt er zurück und übernimmt für sieben Jahre den Pfarrverband Jetzendorf/Steinkirchen in Bayern. Sein gefährlichster Einsatz folgt im Jahre 2004 als hauptamtlicher Militärpfarrer im Kosovo und von 2005 bis 2011 in Afghanistan. Dort lebt er mit den Soldaten gemeinsam in einem Zelt, begleitet seine Kameraden zu den oft lebensgefährlichen Einsätzen an die Front und wird selbst auch bei einem dieser Einsätze verletzt. Nach seinem Einsatz im Krisengebiet folgt eine dreijährige Aufgabe im Bundesverteidigungsministerium in Bonn. Ab 2015 wirkt er als nebenamtlicher Militärpfarrer an den Bundeswehrstandorten Mönchengladbach und Geilenkirchen.

Von großer Bedeutung für viele Menschen in den Entwicklungsländern wird die Gründung seiner Stiftung „Benedictus Dominus“ 2010. Mit inzwischen mehr als einer Million Euro Stiftungsgeldern kann Hauser weltweit Entwicklungsprojekte der Steyler Missionare unterstützen. Viele Grefrather verbinden mit seinem Namen auch zahlreiche Pilgerfahrten, die er mit ihnen ins Heilige Land durchführte, aber auch nach Santiago de Compostela, Fatima oder Lourdes. Seit zehn Jahren wohnt Hauser in Vinkrath, verwaltet gemeinsam mit den Steyler Missionaren die Projekte der Stiftung, bringt Christen aus seinem Umfeld sonntags die Kommunion, kümmert sich um die Sterbebegleitung. Auch verbringt der 73-Jährige viele Stunden in seinem kleinen Treibhaus, in dem er etwa Salat und Tomaten zieht.

Anlässlich seines 40-jährigen Priesterjubiläums feiert Hauser am Sonntag, 30. Juni, den Gottesdienst in der Abtei Mariendonk, Niederfeld 11 in Grefrath. Beginn ist um 7.30 Uhr. Zum Jubiläum freut er sich statt Geschenken am meisten über eine Spende für die Stiftung. Mehr dazu unter www.benedictus-dominus-stiftung.de.

(akn)