Agrobusiness Niederrhein Technikklasse aus Grefrath will Gartenbauern beim Wassersparen helfen

Grefrath · Achtklässler der Schule an der Dorenburg in Grefrath beschäftigen sich mit einem Problem im Gartenbau: Mit ihrem Projekt wollen sie dazu beitragen, dass beim Gießen deutlich weniger Wasser verbraucht werden muss.

Mit ihren Lehrern besuchten die Schüler den Betrieb von Peter Dercks in Walbeck.

Foto: Agrobusiness Niederrhein

(biro) Wie können Wasser, Energie und Dünger im Gartenbau eingespart werden? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Technikklasse der Schule an der Dorenburg in Grefrath in einem Projekt, gemeinsam mit Gartenbau Dercks aus Walbeck und Systementwickler ITQ aus Duisburg. Das berichtet das Netzwerk Agrobusiness Niederrhein. Die Mitglieder des Vereins stammen nicht nur aus den zentralen Wirtschaftszweigen Gartenbau und Landwirtschaft, sondern auch aus angelagerten Themenfeldern wie etwa Lebensmittelerzeugung, Logistik oder Forschung und Bildung.

Im Mittelpunkt des Projekts stehen die großen, bunt blühenden Flächen der Gärtnereibetriebe, die man am Niederrhein vielerorts sieht. Mit Gießwagen oder Kreiselregnern werden die Pflanzen versorgt. Die Frage ist nun, wie ein herkömmlicher Gießwagen so modifiziert werden kann, dass die Wassergaben nur in den Topf und nicht auch drum herum erfolgen. Agrobusiness Niederrhein hat die Mitgliedsunternehmen Dercks und ITQ zu dieser Frage mit der Schule aus Grefrath zusammengebracht und begleitet nun die Arbeiten der Klasse.

Bisher haben die Schüler das Thema im Unterricht behandelt und schon erste Lösungsansätze entwickelt, heißt es vom Netzwerk. Dabei kamen einige Fragestellungen auf, die es jetzt vor Ort im Gartenbaubetrieb zu klären galt. Schulleiter Christian Rütten unternahm mit seinem Stellvertreter Tobias Schmitz und elf Schülern eine Exkursion zum Gartenbaubetrieb Dercks in Walbeck. Beide Lehrer unterrichten die 8. Klasse im Wahlpflichtfach Technik und Wirtschaft.

Peter Dercks hat den Exaktgießwagen mitentwickelt

Peter Dercks hat den sogenannten „Exaktgießwagen“ mitentwickelt, der bereits deutliche Mengen Wasser, Energie und Düngemittel einspart. Auf den Außenflächen des Betriebs begrüßte Dercks die Besuchergruppe und erklärte die Funktionen des Exaktgießwagens. Beim klassischen Gießwagen wird permanent Wasser über die Pflanzen gegossen, wobei ein Großteil dann neben dem Topf landet. Die Neuentwicklung gibt das Wasser nur über dem Topf oder in den Topf ab. Aktuell gibt es noch einige technische Probleme zu lösen und die Ausführung so zu gestalten, dass das System wirtschaftlich bleibt.

Die Schüler informierten sich vor Ort, stellten Fragen auch dazu, wie die Töpfe auf die Fläche gestellt werden. „Wir wollen einen Nachrüstsatz für herkömmliche Gießwagen entwickeln, der bis zu 70 Prozent Wasser einsparen kann“, beschrieb Can Yasemin die Aufgabenstellung des Technikunterrichts. Techniklehrer Schmitz äußerte sich im Anschluss sehr zufrieden und optimistisch: „Die praktische Umsetzung geht im neuen Schuljahr weiter. Dann kommt die Unterstützung bei der Programmierung von ITQ hinzu.“

(biro)