Malteser Hilfsdienst aktiv Suppenküche für Bedürftige in Kempen zählt mehr Besucher
Kempen · Der Malteser Hilfsdienst setzt sich an vielen Stellen ein: in der Erste-Hilfe-Ausbildung, im Hospizdienst, im Sanitätsdienst, aber auch mit weiteren Projekten. Etabliert hat sich inzwischen die Suppenküche im Gemeindezentrum an der Thomaskirche.
Beim Malteser Hilfsdienst in Kempen sind einige neuere Projekte gut angelaufen. Das berichteten die Verantwortlichen im Zuge der Stadtversammlung der Malteser. Die 2022 installierte Suppenküche etwa hat sich inzwischen etabliert, die Malteser registrieren eine steigende Nachfrage. Seit anderthalb Jahren bieten die Malteser in Kempen zweimal im Monat mittwochs für Bedürftige eine heiße Suppe an. Die ist kostenfrei, ebenso wie das Brötchen dazu und ein Glas Wasser.
Unter dem Motto „fair teilen“ kaufen die Freiwilligen der Malteser Suppe, wärmen sie auf, verteilen sie an die Besucherinnen und Besucher. Das Angebot richtet sich an alle Menschen in Kempen, die eine Bedürftigkeit nachweisen können, etwa an Tafel-Kunden und ihre Angehörigen. „Wir leben in schwierigen Zeiten, die Armut wächst, immer mehr Menschen fehlt das Geld für eine warme Mahlzeit“, berichtete Malteser-Geschäftsführerin Irmgard Heise kürzlich dazu. Das Angebot wird angenommen: im vergangenen Jahr versorgten die Ehrenamtler in der Suppenküche im evangelischen Gemeindezentrum an der Thomaskirche knapp 400 Menschen.
Gut angelaufen sind bei den Maltesern – auch dank der Unterstützung der Diözesangeschäftsstelle Aufbau – im vergangenen Jahr auch die Projekte „Mobiler Einkaufswagen“ sowie der Rikscha-Dienst. Hier bedankte sich der Stadtbeauftragte der Malteser, Frank Lange, bei Kerstin Sommer, die im Rahmen der Bundesförderung „Miteinander Füreinander“ die Dienste aufgebaut hat. Für den „Mobilen Einkaufswagen“ suchen die Malteser mit Hilfe der Freiwilligenagentur im Kempener Rathaus weiterhin Ehrenamtler, die ältere Menschen mit dem Malteser-Fahrzeug zu Hause abholen, sie zum Einkaufen im Supermarkt begleiten, mit ihnen vielleicht eine Tasse Kaffee trinken und sie wieder nach Hause bringen. Auch für den Rikscha-Dienst werden Ehrenamtler gesucht, die gern in die Pedale der E-Rikscha treten wollen, dabei Seniorinnen und Senioren zu ausgewählten Zielen in Kempen fahren und mit ihnen ein Schwätzchen halten.
Eine spannende Neuerung stellte Lange zusammen mit Dozent Stefan Rittau im Zuge der Stadtversammlung vor: eine VR-Brille, die die Malteser zurzeit für ihren Erste-Hilfe-Bereich testen. „Die Virtual-Reality-Brille wäre eine Weiterentwicklung unserer Arbeit“, so Ausbildungsleiterin Astrid Völkel. Die Diözese hat die VR-Brille zur Verfügung gestellt. Wenn die Technik überarbeitet wird, könnte die Brille für die Kurse nützlich sein. Völkel betreut nicht nur die Erste Hilfe, sondern auch Kurse wie „Abenteuer Helfen für Vorschulkinder“ sowie die Ausbildung der Schulsanitäter. Mit 1525 Teilnehmenden, verteilt auf 135 Kurse, sei die Zahl im vergangenen Jahr gegenüber 2022 stabil geblieben, so Völkel, die bei den Maltesern die Ausbildung der Standorte Kempen, Nettetal und Willich inklusive der Administration koordiniert. Lange berichtete auch, dass es dank Zuschüssen über den Bund seit dem vergangenen Jahr wieder möglich ist, in Schulen und Kitas „Erste Hilfe mit Selbstschutzthemen“ zu leisten. Mit Georg Absch, Edith Diehl, Dietmar Engler, Lange und Rittau steht ein erprobtes Dozententeam zur Verfügung. Fünf Ausbildungsanwärter haben mit den Lehrgängen „Ausbildung zum Ausbilder“ begonnen.
Neben der Ausbildung liegt der Einsatzbereich der Kempener Malteser auf vielen weiteren Feldern. Bekannt sind die Malteser natürlich für ihren Sanitätsdienst. Dieser kümmert sich um die Erstversorgung von Verletzten, war zuletzt unter anderem bei 24 Heimspielen der Borussia Mönchengladbach im Einsatz. Die Kleiderkammer wird gut genutzt, im vergangenen Jahr gaben die sechs dort ehrenamtlich tätigen Frauen 3,8 Tonnen Kleidung an Bedürftige ab. 1980 Menschen besuchten die Kleiderkammer an der Verbindungsstraße 27.
Auch kümmern sich die Malteser um schwer kranke und sterbende Menschen und ihre Angehörigen: Im Hospizdienst ist die Zahl der Ehrenamtler im vergangenen Jahr um vier auf insgesamt nun 48 gestiegen. Wahlen gab es bei der Stadtversammlung auch. So wurde Nicole Jahnen neben dem wiedergewählten Manfred Schenk in den Ortsvorstand gewählt. Und bei den Delegierten für die Diözesanversammlung treten neben Irmgard Heise und Hubert Windbers als Vertreter Tobias Joosten und Michael Schöneweiß an.