Vor dem Bioladen in Grefrath Hochbeet im Ortskern liefert frische Kräuter zum Mitnehmen
Grefrath · Im Grefrather Ortskern wachsen Petersilie, Liebstöckel, Minze und vieles mehr: Karsten Hessler vom Bioladen hat zusammen mit dem Nettetaler Gartenplaner Torsten Matschiess das Beet vor seinem Geschäft neu bepflanzt.
(tre) Petersilie, Rosmarin, Thymian, Minze, Liebstöckel, Schnittlauch, Salbei und weitere Kräuter stehen im Hochbeet vor dem Bioladen im Grefrather Ortskern. Kleine Holzschilder weisen darauf hin, um welche Pflanze es sich handelt, genannt werden die botanische Bezeichnung und der deutsche Name der Pflanze.
Das Kräuterbeet vor dem Bioladen von Karsten Hessler ist in die neue Saison gestartet. Es ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch nützlich: für Insekten und Tagfalter, und für Menschen, die das ein oder andere Zweiglein für die Küche benötigen. Denn: Jeder darf hier Kräuter abschneiden und für den Eigenbedarf mit nach Hause nehmen. Das Angebot sei kostenfrei, sagt Hessler, „ich würde mich aber über eine Spende für den Nabu Grefrath freuen. Ein Sparschweinchen dafür steht in meinem Ladenlokal.“
Vor vier Jahren hatte Hessler die Idee, das Hochbeet vor dem Geschäft in Eigenregie anders zu gestalten. Der Inhalt sollte nützlicher und essbarer sein, er wollte sozusagen urban gärtnern. Hessler fragte bei der Gemeinde an und fand offene Ohren. Es wurde eine vertragliche Vereinbarung mit der Gemeinde getroffen, quasi ein Pflegevertrag. Hessler pflanzte die Küchenkräuter ein und steckte vor jede Pflanze einen Kochlöffel mit dem Namen des Krautes.
Es gab Projekte mit Grefrather Kitas, bei denen die Kinder die Pflanzen kennenlernten, und Hessler freute sich, wie gut das Beet angenommen wurde. „Etliche Leute sprachen mich auch an und wollten weitere Infos über die Kräuter“, sagt er.
In diesem Jahr hat Hessler nun mit dem Nettetaler Gartenplaner Torsten Matschiess die Kräuterkiste neu bestückt. Die beiden kennen sich seit Längerem, und Matschiess dachte, dass man noch mehr aus dem Hochbeet machen könnte. „Es ist so, dass die zahlreichen Küchenkräuter sehr unterschiedliche Ansprüche an den Boden und einen unterschiedlichen Bedarf an Wasser und Sonne haben. Ich habe den Vorschlag eingebracht, das Hochbeet entsprechend zu optimieren“, sagt Matschiess.
Der Boden im Beet wurde daraufhin teilweise gedüngt und teilweise mit Sand abgemagert. Denn während beispielsweise Schnittlauch nicht sehr wählerisch ist, bevorzugen mediterrane Kräuter durchlässige, mineralische, also steinige und eher trockene Böden. „Rosmarin, Thymian und Gewürzsalbei schmecken erst so richtig, wenn sie auf einem nicht zu fetten Boden stehen“, weiß der Gartenplaner aus Erfahrung. Liebstöckel und Petersilie vertragen hingegen eine ordentliche Kompostgabe, um gut zu wachsen. Zusätzlich setzte Matschiess die Taglilie „Alster Gemüsegarten“ ein – die orangefarbenen Blüten sind essbar. Die Holzschilder für die Kräuter gestaltete der sozialpsychiatrische Verbund „Haus an der Dorenburg“.