Grüne Ideen für Jung und Alt
Die Stadt stellte den Anliegern ihr Konzept für eine Parkfläche an der St. Töniser Straße vor.
Kempen. Applaus für Mitarbeiter der Verwaltung: Dieses eher seltene Ereignis gab es im Gemeinschaftsraum des Mehrgenerationen-Projektes im Baugebiet An der Kreuzkapelle. Dort brachte die Verwaltung den Anwohnern ihr Konzept zur Gestaltung des Grünangers an der St. Töniser Straße näher. Die Ideen des Grünflächenamtes und die Tatsache, dass die Stadt die Anlieger in die Planung miteinbeziehen möchte, kam bei den rund 60 Anwesenden gut an.
„Wir wollen von Ihnen wissen, was wir dort gemeinsam schaffen sollen“, sagte Dezernent Stephan Kahl. Diesen Auftrag habe die Verwaltung von den politischen Fraktionen bekommen. Dass die Wünsche der Anwohner nicht ausufern können, machte Kahl aber auch deutlich: „Das Kostenbewusstsein steht im Vordergrund.“ Die im Haushalt 2015 eingeplanten 400 000 Euro zur Gestaltung der zirka 14 000 Quadratmeter (zwei Fußballfelder) großen Fläche wolle die Stadt „eher unterschreiten“.
Auf dem Areal möchte die Stadt einen „Aufenthaltsort für alle Generationen“ gestalten. „Schließlich wohnen in diesem Gebiet sowohl junge Familien als auch ältere Menschen“, sagte Kahl. „Wichtig sind uns große Freiflächen in Form von Wiese und Rasen“, sagte Klaus Herrmann vom Grünflächenamt. In diese Flächen sollen zudem einige Hügel eingeplant werden. Platz zum Fußballspielen auf ebenen Flächen gebe es auch.
Zudem sieht der Entwurf Spielmöglichkeiten vor: Seilbahn, Klettergerüst, Schaukeln, Torwand. Hinzu sollen verschiedene Sitzmöglichkeiten kommen. Vorgesehen ist zum Beispiel ein Podest aus Holzbohlen. Durchkreuzt werden soll die Fläche durch zwei Wege in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung.
„Beim Entwurf ist uns wichtig, dass Sie etwas daraus machen“, sagte Petra Schlaghecken vom Grünflächenamt zu den Anwohnern. „Sie können das Gebiet selber erobern“, ergänzte Kahl.
Alles erobern können die Anwohner und ihre Kinder aber nicht: Eine Fläche rund um die Kreuzkapelle bleibt gesperrt. Das Grundstück gehört der Kirchengemeinde. Darauf steht nach Angaben der Verwaltung ein „besonders schützenswerter Baumbestand“. Auch die Bäume auf der übrigen Fläche (früher Baumschule Metternich) bleiben stehen.
Von den Anwohnern gab es mehrere Anregungen. Einigen Eltern war der Sicherheitsaspekt unter Berücksichtigung der „viel befahrenen“ St. Töniser Straße wichtig. „Die Spielgeräte sollten nicht zu nah an der Straße stehen. Ich sage meinen Kindern bei, sich von der Straße fernzuhalten“, sagte eine Mutter. Geplant ist nach Angaben der Stadt auf jeden Fall ein mit „Büschen begrünter Zaun als Hindernis“ zur St. Töniser Straße.
Beleuchtung ist im Anger selbst nicht vorgesehen, so Kahl. Drumherum werde man aber für Beleuchtung sorgen. Auch über Lampen an der St. Töniser Straße werde nachgedacht. „Da ist es viel zu dunkel“, so eine Anwohnerin.
Weitere Wünsche zur Gestaltung der Grünfläche waren unter anderem eine Tischtennisplatte, ein Schachspielfeld und weitere Aufenthaltsorte — zum Beispiel mit Tischen für ein Picknick. In freudiger Erwartung auf den angekündigten Schnee am Wochenende hatte ein Vater noch eine Anregung: „Wenn Sie schon Hügel einplanen, dann machen Sie doch einen etwas höher. Kempen fehlt ein richtiger Rodelberg.“
„Wir werden uns jetzt über ihre Ideen Gedanken machen und das mit der Politik diskutieren“, sagte Kahl. In der zweiten Jahreshälfte könnten dann die Bauarbeiten beginnen.