"Wir können den Container nicht an die Straße stellen. Dann wäre der Gehweg versperrt. Außerdem ist der Bürgersteig abschüssig", erklärt der 67-jährige Grefrather. Der frühere Entsorger, die Entsorgungsgesellschaft Niederrhein (EGN), habe das Problem erkannt und den Container direkt am Haus, etwa fünf Meter von der Straße entfernt, abgeholt.

Borgs ging davon aus, dass das vom neuen Abholer ebenfalls so gehandhabt werden würde. Das ist aber nicht so. Stattdessen sollen Bewohner für den zusätzlichen Service bezahlen. "Wofür?", fragt Borgs, "das ist doch mit dem grünen Punkt alles bezahlt."

Generell herrsche Aufstellungspflicht an der Straße, sagt die Duale System Deutschland GmbH (DSD). "Den so genannten Vollservice haben die Unternehmen bei der Ausschreibung nicht einkalkuliert", erklärt Norbert Völl, DSD-Pressesprecher. Das Unternehmen schließt die Verträge mit den Entsorgern ab.

Zu dem zusätzlichen Service könne man HML nicht zwingen, da zur Zeit der Ausschreibung nicht bekannt war, dass es an der Umstraße einen Vollservice geben müsste. Was der ehemalige Entsorger, also EGN, geleistet hat, spiele in diesem Fall keine Rolle. "Die schließen da Verträge ab und wir wissen nicht, was passiert", ärgert sich Bernhard Borgs.

Entsorgung Die Verursacher von Verpackungsmüll, also Produkt-Hersteller oder Handel, sind verpflichtet, sich um Rücknahme und Recycling des Mülls zu kümmern.

Finanzierung Die Verursacher bezahlen die Duales System Deutschland GmbH dafür, dass sie diese Aufgabe übernimmt. Der Grüne Punkt signalisiert, dass die Gebühren entrichtet wurden. Der Verbraucher zahlt die Entsorgung der Verpackung also bereits beim Kauf eines Produktes mit.

Abholung Die DSD GmbH beauftragt Entsorger, die für das Sammeln, Sortieren und die Zuführung zur Verwertung zuständig sind.