Handwerkermarkt lockt in die Altstadt
Bei gutem Wetter lockte der Markt viele Besucher in die Altstadt. Das Fazit fällt rundum positiv aus.
Kempen. Der Handwerkermarkt im Herzen von Kempen war am Wochenendende ein großer Publikumsmagnet. An beiden Tagen profitierte davon auch die Gastronomie. Am Sonntag nutzten viele Besucher zudem den verkaufsoffenen Sonntag. Viele der Handwerker waren zum ersten Mal in Kempen. Es gab also einiges zu entdecken und zu bestaunen.
Die ersten Besucher am Samstag wurden mit spätsommerlichem Wetter belohnt. Viele nahmen auf einem der zahlreichen Strohballen Platz, ließen sich Flamm- und Reibekuchen, Bratwurst und Schmalzbrot schmecken und genossen die tolle Atmosphäre. „Das ist richtig schnuckelig hier“, sagte eine Besucherin zu ihrem Begleiter.
Helga Kurtenbach aus Bad Honnef war zum ersten Mal in Kempen und begeistert: „Die Stadt ist ganz toll. Der Markt ist sehr gut besucht, besser kann es nicht sein.“ Sie trug mit ihrem Angebot — unter anderem Schafsmilchseife mit Lavendelöl und ausgefallenen Marmeladenmischungen wie Erdbeer mit weißer Schokolade — mit zum hohen Niveau bei, das den Markt auszeichnet.
Aus dem Schwäbischen kam Diana Striegel mit ihrer „Kerzle-Manufaktur“. Auch für sie war es das „erschte Mal“, auch sie war in Kempen zufrieden und auch sie hatte Ungewöhnliches mitgebracht wie Kerzen in Flammen- und Spiralform mit organischen Pigmenten.
Was Brigitte Höwelmeyer aus Heinsberg mitgebracht hatte: Eine rund 60 Jahre alte Drehorgel und ihr Pony „Salto, genannt Zwerg“. Sie hat zahlreichen ausgesetzten Tieren ein Zuhause gegeben, sammelte Futtergeld. „Ich möchte die Menschen aber auch wachrütteln, nicht einfach unüberlegt Tiere zu Weihnachten zu verschenken“, sagte die Hobby-Drehorgelspielerin.
Auf dem Buttermarkt hatten fast alle Handwerker niederländische Namen. Dini Roubhorst aus Zieuwent mit der weißen Spitzenhaube verkaufte kalte Bauernbuttermilch. „Zehn Liter Milch muss ich drei Stunden lang stampfen, damit daraus Buttermilch wird“, erklärte sie ihren Kunden.
Kupferschmied Harry Waaldebos brauchte 70 Jahre, um Kempen kennenzulernen: „Die Altstadt ist wunderschön“, sagte er. Was die Besucher wunderschön fanden: Die filigranen Hufeisen aus Edelstahl als Halsschmuck, die Laternen, wie Nachtwächter sie früher mit sich führten und die Brillenetuis aus Kupfer und Messing. Es war fast permanent ein Hämmern und Klopfen zu hören - die Handwerker gaben immer wieder eine Kostprobe ihres Könnens.
Marcus Rösner führte fast ständig Gespräche mit Besuchern, die ihre Antiquitäten restaurieren lassen möchten, überreichte so manche Visitenkarte. Auch für ihn dürfte sich der Handwerkermarkt gelohnt haben.