Hinsbeck/Breyell: Eine große Fußball-Familie
Kolping-Fußballmeisterschaft: Rund 600 Kolping-Mitglieder aus ganz Deutschland sind zum Turnier nach Hinsbeck gekommen, um gemeinsam zu kicken und zu feiern.
Hinsbeck/Breyell. "Wenn wir das Kolping-Lied singen, dann krieg’ ich eine Gänsehaut", sagte Siegi Obermaier aus Miesbach mit bayrischem Akzent und deutete auf die Haare an seinem Unterarm. "Da geht einem das Herz auf." Alle seien dann eine große Familie. Es war ein Fußball-Turnier der besonderen Art, das da am Wochenende in Nettetal ausgetragen wurde. Rund 600 Kolping-Mitglieder aus ganz Deutschland waren zur 35. Deutschen Kolping-Fußballmeisterschaft nach Hinsbeck gekommen, um gegeneinander zu kicken und miteinander zu feiern.
Die Mannschaft aus dem oberbayrischen Miesbach hatte die weiteste Anreise und hatte dafür den Flieger genommen.
Einmal im Jahr kommen die Kolpingsfamilien zu diesem Turnier zusammen und ein harter Kern trifft sich immer wieder - auch die Hinsbecker sind regelmäßig dabei. Für die mit 60 Mitgliedern eher kleine Hinsbecker Kolpingsfamilie war es eine besondere Herausforderung, eine solche Veranstaltung zu stemmen. Und dafür gab es viel Lob von den Gästen.
Eine Woche lang wurde aufgebaut und vorbereitet. "Es gibt keinen, der nicht mitgeholfen hat", lobte auch Markus Zanders von der Hinsbecker Kolpingfamilie sein Organisationsteam. Auch benachbarte Kolpingsfamilien hatten geholfen.
Am Freitagabend hatten die Kolpings unter sich gefeiert, am Samstagabend tanzten rund 600 Besucher im Festzelt in Hinsbeck zur Musik der Coverband "radio7".
So viel feiern schlaucht. Bei den Finalrunden am Sonntag auf dem Sportplatz der Union Nettetal in Breyell war vielen Hobby-Kickern am Spielfeldrand die Erschöpfung anzumerken. Die Mannschaft von Holte-Lastrup döste in der Sonne und wartete auf das nächste Spiel. "Es ist saucool hier. Es macht richtig Spaß", sagte Henrik (18). Auch wenn die Mannschaft ein bisschen abgekämpft aussah, auf dem Spielfeld wurde dann wieder voller Einsatz gezeigt. "Wir sind im Halbfinale. Und der Ehrgeiz ist da", sagte Henrik. Auch wenn sich die Teilnehmer sonst wie eine große Familie fühlen - auf dem Spielfeld wird um den Sieg gekämpft.
Für die Gastgeber war das Turnier im Viertelfinale vorbei. Die Hinsbecker verloren im Elfmeterschießen. "Aber das ist trotzdem sportlich bisher das erfolgreichste Turnier für Hinsbeck", erklärte Markus Zanders. Und nicht nur sportlich. Dass sie ein tolles Turnier auf die Beine stellen können, haben sie ihren Gästen eindrucksvoll bewiesen.