Hundeführerschein für Kinder: Mit Vierbeinern vertraut werden

Die Vorschulkinder der DRK-Inkita lernen, wie Tiere ticken.

Oedt. Ein Hund spricht mit dem Körper. Deshalb beobachten die Kinder die zwei Tiere beim Betreten des Raumes auch ganz genau. „Wer holt Wasser, wer spielt mit Pepe ein Spiel?“, will Nicole Güster von den Fünf- und Sechsjährigen wissen. Als die Aufgaben verteilt sind, geht’s an die Begrüßung der Tiere: Mit Esslöffel, Futterrutsche oder -beutel bekommen Pepe und Oskar von jedem Anwesenden ein Leckerchen gereicht.

13 Vorschulkinder der DRK-Inkita absolvieren derzeit den „Junior-Hundeführerschein“. Sie lernen den richtigen, sicheren Umgang mit dem besten Freund des Menschen. „Das ist beispielsweise auf dem Schulweg wichtig, wenn ein fremder Hund entgegenkommt da wäre Panik vor ihm falsch wäre“, sagt Nicole Güster. 2007 hat die heute 30-Jährige ihren Husky-Prodenco-Mix Pepe zum Therapie-Begleithund ausgebildet. Der einjährige Golden-Retriever Oskar steckt noch in der Ausbildung.

Unterteilt in zwei Gruppen lernen die Vorschulkinder, Ängste abzubauen, Empathie, Selbstsicherheit und Einfühlungsvermögen. Mit Erfolg: Der vormals ängstliche Markus (6) ist heute ein echter Hundefreund. „Früher wusste ich nicht, wie man mit Hunden umgeht“, sagt er. Das erworbene Wissen half Marco (5) bereits bei einer Radtour: „Da kam mir ein großer Hund entgegen. Ich habe ihm nicht in die Augen, sondern weggeschaut.“

Im Kurs lernen die Kinder spielerisch wichtige Lektionen. „Was darf ich hier machen?“, fragt Güster und zeigt den Kindern eine Karte, auf denen ein angeleinter Hund zu sehen ist. Die richtige Antwort — „Erst den Besitzer fragen, dann streicheln“ — gibt Markus. Dann geht’s nach draußen: Pilonen werden aufgebaut, im Slalom führt jedes Kind einen Hund an der Leine um die Hütchen — mit Leckerli-Belohnung am Ende fürs Tier.

Übrigens sind nicht nur Menschen ängstlich: Oskar fixiert den ihm unbekannten Stofflöwen auf einem Regal, knurrt und bellt. Erst, als sein Frauchen Freundschaft mit dem Löwen schließt, ist alles gut — und Oskar wedelt mit dem Schwanz. Ein Hund spricht eben mit dem Körper.