Starenkasten Süchtelner Straße: Parkplätze fallen weg

Wegen des Starenkastens an der Süchtelner Straße fallen Parkplätze weg. Dagegen wehren sich vor allem anliegende Firmen.

Oedt. Ein Starenkasten, vier Parkplätze und jede Menge Ärger — an der Süchtelner Straße (Landstraße 391) im Oedter Süden regt sich Widerstand. Konkret geht es um fehlenden Parkraum rund um die Radarfalle am Ortsausgang in Richtung Süchteln in der Nähe von Madza Erens. Was ursprünglich als Maßnahme zur Verkehrssicherheit gedacht war, entwickelt sich nun zum Streitthema. Die Fronten scheinen verhärtet.

Angefangen hatte alles Mitte April. Damals wurde der 23 000 Euro teure Starenkasten installiert. Sein drehbarer Kopf ermöglicht es, dass in beide Richtungen geblitzt werden kann. Messungen der Behörden hatten ergeben, dass bis dahin jedes dritte Fahrzeug in Richtung Ortsmitte und mehr als zwei Drittel in Richtung Süchteln zu schnell unterwegs war. An dem Sinn des Starenkastens zweifeln die Anlieger nicht — wohl aber an den Begleiterscheinungen.

Damit die Kamera auslöst, wurden zu beiden Seiten Kontaktschleifen in den Asphalt integriert. Die wiederum funktionieren nur dann, wenn auf ihrer Höhe kein Fahrzeug parkt. Als Folge gilt dort ein absolutes Halteverbot, sodass vier Parkplätze wegfallen. Das finden die ansässigen Geschäftsleute gar nicht gut.

„Wo sollen wir jetzt parken? Der Hof platzt aus allen Nähten“, sagt Detlef Langels, Geschäftsführer des Karosserie- und Lackspezialisten KLP. Er braucht Platz für zwei Sprinter, acht Mietwagen und die Pkw von 19 Angestellten. Auch die Firmen Mazda Erens (zwölf Mitarbeiter) und Auto-Park Rath (fünf Mitarbeiter) nutzen den Hof.

Frank Tunnissen, Landesbetrieb Straßenbau NRW

Langels ist sauer über die Entscheidung, die seiner Aussage nach reine Willkür ist. Deshalb hat er stellvertretend für Erens und Rath einen Anwalt eingeschaltet. Der soll dafür sorgen, dass das Halteverbot aufgehoben wird. Einen Mitarbeiter der zuständigen Straßenmeisterei Moers, der das Halteverbotsschild aufstellen sollte, schickten die Unternehmer fort.

„Wir wollen in Abstimmung mit den Firmen eine Lösung finden“, sagt Frank Tunnissen, Betriebsdienstleiter der Straßenmeisterei des Landesbetriebs Straßenbau NRW. Er will „auf jeden Fall eine Einigung haben“ und verweist aufs Gesetz: „Rein rechtlich dürfte das Schild aufgestellt werden.“ Tunnissen handelt im Auftrag von Ordnungsamt, Polizei und dem Kreis Viersen. Letzterer ordnete nach Angaben des Landesbetriebs das Aufstellen des Schildes an.

Norbert Franken, Leiter des Grefrather Ordnungsamts, schildert seine Sicht der Dinge: „Bei den bisherigen Parkplätzen handelt es sich um öffentliche Verkehrsflächen. Sie werden bislang als erweiterte Betriebsfläche von den Gewerbetreibenden genutzt.“ Einen Anspruch auf Parkflächen habe dort daher niemand.