Gewerbliche Mieten im Kreis Viersen Handel: Höchste Mieten in Kempen 

Kreis Viersen · IHK legt Mietspiegel für den Kreis Viersen vor. Bei den Büromieten liegen Kempen und Willich gleich auf.

 In der sogenannten Kernlage Kempens – so wie hier an der Judenstraße – wird eine Kaltmiete für Ladenlokale zwischen 15 und 23 Euro aufgerufen.

In der sogenannten Kernlage Kempens – so wie hier an der Judenstraße – wird eine Kaltmiete für Ladenlokale zwischen 15 und 23 Euro aufgerufen.

Foto: ja/Lübke, Kurt (kul)

Kempen ist nicht nur bei den Wohnimmobilien Spitze, was die Preise angeht. Auch im Gewerbebereich steht die Thomasstadt innerhalb des Kreises Viersen ganz oben. Das geht aus dem Gewerblichen Mietspiegel 2019 hervor, den die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein herausgegeben hat. In Kempen lag die Mietpreisspanne demnach im vergangenen Jahr für die Wiedervermietung von Einzelhandelsflächen in der Kernlage zwischen 15 und 23 Euro pro Quadratmeter (Nettokaltmiete). In Tönisvorst bewegten sich  die Preise zwischen 6,50 und 18 Euro, in Willich zwischen 8 und 12 Euro. Die örtliche Durchschnittsmiete für Ladenlokale in den Kernlagen in Grefrath beträgt 6 Euro. Zum Vergleich: In Nettetal, Niederkrüchten und Schwalmtal sind es 7,50 Euro.

In der Kreisstadt Viersen liegen die Mieten „unverändert zwischen 12 und 30 Euro in der 1a-Lage und zwischen 4 und 12 Euro in der 1b-Lage“, wie Walter Schmitz erklärt, Mitglied des IHK-Ausschusses für Immobilienwirtschaft. In den Nebenlagen würden Mieten zwischen 3 und 7 Euro realisiert. Mit 1a werden Lagen mit der „höchsten Passantenfrequenz“, dem  „dichtestem Geschäftsbesatz“ und einem „innenstadttypischen Sortiment“ (Bekleidung, Schuhe etc.) versehen. Leerstände treten nur kurzfristig auf. 1b-Lagen sind laut IHK „Standorte mit hoher, aber nicht höchster Passantenfrequenz und dichtem Geschäftsbesatz mit vereinzelten Unterbrechungen“. Leerstände und „mindergenutzte Grundstücke“ könnten die Einkaufsattraktivität verringern. Nebenlagen schließlich befinden sich außerhalb des Zentrums, hier überwiegt das Angebot an Waren des täglichen Bedarfs.

Bei den Büros muss sich Kempen eine Top-Platzierung mit Willich teilen: Für solche Räumlichkeiten mit hohem Standard werden jeweils im Durchschnitt 10 Euro realisiert. In Viersen sind bis zu 11 Euro drin. Für Tönisvorst gibt der Mietspiegel 8,50 Euro an. Hoher Standard heißt, dass die Gebäude über eine sehr gute Haustechnik und Telekommunikationseinrichtungen verfügen. Weitere Punkte sind eine günstige, flexible Raumaufteilung und genügend Pkw-Stellplätze im Umfeld.

Auch bei Lagerflächen hält
Willich das hohe Preisniveau

Auch bei Lager- und Produktionsflächen gibt es Qualitätsunterschiede. Komfortable Hallenflächen verfügen über Rampen, oft auch Kranbahnen, Tageslicht, sind wärmegedämmt und beheizbar. Wie sieht die Preisentwicklung hier aus? „Obwohl sich in Willich der Nachfrageanstieg nach komfortablen Hallenflächen nicht fortgesetzt hat, hat sich der Spitzenwert mit 5,50 Euro pro Quadratmeter auf einem hohen Niveau stabilisiert“, sagt der IHK-Ausschussvorsitzende Norbert Bienen. Die Spitzenwerte für Tönisvorst, Kempen und Grefrath lauten 4 (für die ersten beiden) bzw. 3,50 Euro. Ein allgemeiner Aufwärtstrend ist laut Bienen bei einfachen Hallen zu beobachten – ohne Rampe, Wärmedämmung und Heizmöglichkeiten.

Der Gewerbliche Mietspiegel kann auf der IHK-Internetseite (www.mittlerer-
niederrhein.ihk.de/9152) kostenlos heruntergeladen werden. Ein Print-Exemplar gibt es für 15 Euro bei Christa Sander, Tel. 02161/241-131, oder E-Mail: