Kammerchor „Libera Voce“ „Libera Voce“ bereitet sich auf den großen Auftritt vor

Kempen · Der Chor studiert seit dem Sommer Schuberts „Winterreise“ ein.

Chorleiter David Nethen (re.) probt mit den Chormitgliedern in der Aula des Thomaeum.

Foto: Wolfgang Kaiser (woka)

. Langsam fügen sich die Stimmen zusammen. Der Bass gesellt sich zum Tenor, Alt und Sopran gehen einige Takte noch einmal jeweils für sich durch und steigen dann mit ein – und jetzt kommt dieser magische Moment, in dem alles stimmt und 23 Stimmen einen wunderschönen Klangteppich weben.

Es ist Montagabend und Probenzeit des Kammerchors „Libera Voce“ in der Aula des Thomaeum in Kempen. Nach ein paar Übungen fürs Stimme-Aufwärmen ist Chorleiter David Nethen in das aktuelle Werk eingestiegen. „Wir singen etwas Außergewöhnliches: die ,Winterreise’ von Franz Schubert“, sagt er. „Eigentlich ist das ein Stück für Solobariton und Klavier.“ Doch gebe es eine Chorversion, die „Libera voce“ seit den Sommerferien einstudiere. Am 2. Februar 2020 führt der Chor Schuberts „Winterreise“ in der Kempener Paterskirche auf, unterstützt von Bariton Gregor Meyer.

14 Frauen und neun Männer bilden den 2016 gegründeten Chor. Bis alle da sind, wird viel gelacht, gescherzt, erzählt. „Wir sind eben ein lustiger Haufen“, sagt Ingo Ludwig. „Und eine gute Gemeinschaft“, fügt Monika Wittler hinzu. Eine Gemeinschaft über Generationen hinweg: Die jüngste Sängerin ist 15 Jahre, der älteste 68.

Viele Mitglieder sind mit
dem Thomaeum verbunden

Viele sind auf die eine oder andere Weise mit dem Thomaeum verbunden: ehemalige Lehrer, ehemalige sowie aktuelle Schüler und Eltern. Die Mitglieder kommen aus Kempen, Krefeld, Xanten, Tönisvorst, sogar aus dem niederländischen Lottum, um miteinander zu singen.

„Wir singen anspruchsvolle und ungewöhnliche Literatur abseits des Mainstreams“, sagt Gabi Schmitz. Schwerpunkt des Repertoires ist die zeitgenössische weltliche Musik eines Eric Whitacre, Eriks Esenvalds oder Dan Forrest. Chorleiter David Ne­then bringt viel Erfahrung mit. Er hat Operngesang studiert und eine Reihe von Chören in Stuttgart, Duisburg und Bottrop geleitet. Vor einigen Jahren entschloss er sich, Musiklehrer zu werden, und ist seit 2012 am Thomaeum tätig. Neue Sängerinnen und Sänger sind willkommen – aus jeder Tonlage, vor allem aber dem Tenor. Zu betonen, dass man herzlich aufgenommen wird, ist den Chormitgliedern wichtig zu erwähnen. „Mit offenen Armen“ empfingen sie die neuen Sänger. Diese müssen nicht vorsingen, ein Gespräch mit David Nethen reicht.

Der Chor probt montags von 19.45 bis 21.45 Uhr im Thomaeum, Am Gymnasium 4. Näheres gibt es unter: b-r