Frühere chemische Großreinigung an der Wiesenstraße in Kempen Hemesath: Neue Anlage zur Sanierung soll 2020 kommen
Kempen. · Aktuelle Proben zeigen, dass das Grundwasser rund um das Areal der früheren Großreinigung noch belastet ist.
Den Betrieb an der Wiesenstraße gibt’s nicht mehr, die Gebäude der ehemaligen chemischen Großreinigung Hemesath, die mitten in einem Wohngebiet lag, sind längst abgerissen. Und doch beschäftigt die Umweltbehörden von Stadt Kempen und Kreis Viersen die Verunreinigung von Boden und Grundwasser durch chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW) noch immer. In den vergangenen Tagen wurden im Kempener Stadtgebiet wieder an mehreren Stellen Grundwasserproben entnommen. Die Aktion wird vorausgesetzt, wie der AAV – Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung – jetzt mitteilte.
Was wurde bisher getan?
Der AAV ist seinerzeit als Fachunternehmen mit der Sanierung des Umweltschadens beauftragt worden. Seit 2010 läuft das Verfahren in enger Abstimmung mit dem Kreis Viersen und der Stadt Kempen. Bis 2014 wurden die ehemaligen Betriebsgebäude von Hemesath abgerissen und auf dem Firmengelände 2300 Kubikmeter belastetes Erdreich mit einem speziellen Bohrverfahren entfernt und gegen unbelasteten Boden ersetzt. „Die eingeleiteten Maßnahmen haben inzwischen zu einer spürbaren Verbesserung der Grundwasserqualität geführt“, teilte eine AAV-Sprecherin mit.
Was muss noch getan werden?
Die aktuellen Untersuchungsergebnisse zeigen, dass es immer noch zu hohe Schadstoffkonzentrationen an CKW im Grundwasser und im Umfeld des früheren Hemesath-Areals gibt. Daher soll die vor einigen Jahren auf dem Grundstück errichtete Grundwassersanierungsanlage im kommenden Jahr durch eine leistungsfähigere Anlage ersetzt werden. Damit soll verhindert werden, dass sich die Schadstoffe im Grundwasser weiter ausbreiten können, so die AAV-Sprecherin weiter. Denn das tun sie offenbar.
Wer ist betroffen?
Die CKW-Fahne im Grundwasser hatte sich seinerzeit vom Betriebsgelände an der Wiesenstraße vor allem in nördliche Richtung ausgebreitet. Praktisch der gesamte Stadtbezirk Hagelkreuz ist davon betroffen. Die Lage der Fahne hat sich kaum verändert. Das liegt vor allem an der geringen Fließgeschwindigkeit des verunreinigten Grundwassers von etwa 150 Meter im Jahr.
Was wird empfohlen?
Wichtig: Von der Grundwasserverunreinigung geht keine unmittelbare gesundheitliche Gefahr aus. Dennoch empfiehlt der AAV Anwohnern, deren Grundstück in der nach Norden gerichteten Schadstofffahne liegt – siehe Grafik –, weiterhin kein Grundwasser zur Gartenbewässerung zu nutzen. Das Trinkwasser aus dem Leitungsnetz der Stadtwerke ist von der Verunreinigung des Grundwassers nicht betroffen. Es kann bedenkenlos benutzt werden. rei