Karl-Heinz Hermans ist neuer Ehrenbürger der Stadt Kempen
Anlässlich seines 80. Geburtstags ist Karl-Heinz Hermans am Montagabend in der Paterskirche die Ehrenbürgerschaft der Stadt Kempen verliehen worden.
Kempen. "Ich bin glücklich, dankbar, geehrt und etwas nachdenklich." So umriss Karl-Heinz Hermans seinen Gemütszustand, als er am Montag um 19.30 Uhr in der Paterskirche ans Mikro treten durfte. Zuvor hatte der neue Ehrenbürger anderthalb Stunden lang Laudatios über sein positives Wirken gehört.
Über 300 Gäste in der vollen Paterskirche- darunter Landrat Peter Ottmann, Ex-Propst Josef Reuter und der komplette Kempener Stadtrat- gratulierten Hermans anlässlich des Festaktes. Minutenlanger Applaus und stehende Ovationen schlugen dem Vize-Bürgermeister bereits entgegen, als er um 18.10 Uhr die Paterskirche betrat und Platz nahm.
Hermans, der am Montag auch seinen 80. Geburtstag feierte, brauchte schließlich nur erfrischende zehn Minuten, um ein ganzes Füllhorn des Dankes auszuschütten. Das tat der Geehrte anhand des Gedichtes von Wilhelm Grobben "Min Kempe". Zwischen den Strophen ging er auf die Menschen ein, denen er besonders zu Dank verpflichtet ist: seiner Ehefrau Resi, Bürgermeister Karl Hensel, dem Ex-Bundestags-Abgeordneten Julius Louven und Ex-Stadtdirektor Klaus Hülshoff.
Hülshoff (84), der einzige noch lebende Ehrenbürger vor Hermans, hatte in der ersten Reihe den Platz neben dem neuen Würdenträger eingenommen. "Nachdem der Rat am 30. Juni 2009 einstimmig beschlossen hat, ihm die Ehrenbürgerschaft zu verleihen, habe ich ausschließlich positive Stimmen gehört: Der Hermans hat es verdient", sagte Bürgermeister Karl Hensel. Für ihn, Hensel, sei Hermans’ herausragende Eigenschaft "die Liebe zu seiner Vaterstadt Kempen".
Pfarrer Michael Gallach als Sprecher der Kempener Kirchenvertreter nahm die Zuhörer in seiner Laudatio mit auf eine Reise durch die Altstadt mit dem Stadtführer Karl-Heinz Hermans. "Da habe ich gespürt, dass Sie jederzeit bereit sind, für Ihre Stadt zu bürgen."
Indem Hermans auch die dunklen Kapitel in der Stadtgeschichte nicht ausspare und "tiefes Mitgefühl" für die Opfer der Pogromnacht zeige, halte er das Gedächtnis und das Gewissen der Stadt wach. Mit Kaplan Frank Schürkens überreichte Gallach eine besondere Kanne, mit der Hermans nun ohne Leiter die Geranien an den Laternen der Ellenstraße gießen kann.
Heiner Wirtz vom St.Martin-Verein zitierte als Sprecher der Kempener Vereine das Stadtoriginal Ferdi, der auf die Botschaft von der Ehrenbürgerschaft Hermans mit folgenden Worten reagierte: "Und das ist gut so."
Sohn Heiner Hermans(45), der als Vorsitzender der Prinzengarde das Karnevals-Naturell des Vaters geerbt hat, erzählte die eine oder andere närrische Anekdote aus dem Hause Hermans und schloss mit Blick auf die Familie: "Wir sind stolz darauf, so einen Vater zu haben."
Bürgermeister Hensel schließlich überreichte Hermans zum Geburtstag ein Kuvert: eine Anschubfinanzierung für ein Kempener Stadtmodell, das demnächst in der Nähe des Rathauses aufgestellt werden soll. Im Laufe des Abends bekam Hermans noch viele solcher Kuverts zugesteckt...