Städtepartnerschaft in Lobberich: 1350 Kilometer in 32 Tagen
Ultraläufer: Die Bayers feierten zehn Jahre Städtepartnerschaft mit einem Lauf nach Elk und zurück. Anlass für den Lauf war das zehnjährige Bestehen der Städtepartnerschaft zwischen der Seenstadt und der Gemeinde in Masuren.
Lobberich. "Für so einen Empfang würden wir das nochmal machen", lachte Martin Bayer bei seiner Ankunft am Lobbericher Rathaus. Er und seine Frau Else sind nach 32 Tagen und mehr als 1350 Kilometern wieder in ihrer Heimat angekommen. Anfang August hatte sich das Ehepaar auf den Weg in Nettetals polnische Partnerstadt Elk gemacht.
Anlass für den Lauf war das zehnjährige Bestehen der Städtepartnerschaft zwischen der Seenstadt und der Gemeinde in Masuren. Zudem feierten die Bayers mit dem Lauf ihre 70.Geburtstage - Martin Bayer konnte den runden Geburtstag sogar auf der Strecke feiern.
Mit Unterstützung von Elisabeth Smura, Evamarie Schnorrenberg sowie Hans und Maria Visé, die mit dem Wohnmobil der Bayers für die Verpflegung auf der Strecke gesorgt hatten, waren die Nettetaler jeden Tag im Schnitt 46 Kilometer gelaufen.
Von dieser Leistung begeistert waren die mehr als 50"Bayer-Fans", wie Bürgermeister Christian Wagner diese taufte. Hinter einem großen, roten Banner mit der Aufschrift "Ziel" hatten sie sich am Rathaus versammelt, um die Ultraläufer in Empfang zu nehmen. Der Jagdhornbläsercorps Schloss Krickenbeck begrüßte die Bayers mit einem Ständchen.
Auf der letzten Etappe von Dornbusch über Sittard und Süchtelner Straße waren etwa 40Läufer zusammen gekommen, um das Paar zu unterstützen und mit ihnen die letzten Kilometer zu erleben.
"Wir sind glücklich und stolz, dass Sie diese Herausforderung angenommen und gemeistert haben", sagte Wagner in seiner Willkommens-Rede. Er sprach von einer "wirklich einmaligen Leistung", die das Ehepaar vollbracht hätte. Er bedankte sich bei den Beiden: "Sie haben einen großen Beitrag zur Völkerverständigung der Menschen in Nettetal und Elk geleistet."
Nachdem Else und Martin Bayer im Sitzungssaal des Rathauses Platz genommen hatten, gab es erst einmal ein Süppchen und Bier zur Stärkung. Doch lange ausruhen konnten sie sich nicht - die Nettetaler waren gespannt, was die beiden 70-Jährigen auf ihrer Reise erlebt hatten.
Besonders angetan hatte es den Bayers die Freundlichkeit der Menschen, die sie getroffen hatten: "Wir haben nur gute Begegnungen mit netten Leuten gemacht." Die Landschaft in Polen sei "einfach schön" gewesen: "Auf einem Feld sah ich einmal ganz viele Störche - das war wie im Märchen", erinnert sich Else Bayer.
Die Tatsache, dass die Zwei tagsüber nicht wussten, wo sie abends schlafen würden, empfand Martin Bayer als unsicher. "Es ist besser, wenn man bei seiner Unterkunft einen Tag vorher anruft", weiß er nun. Zehn Stunden ab 6 Uhr morgens ist das Paar täglich unterwegs gewesen. "Wir sind über 30 Marathons gelaufen", addiert Martin Bayer.
"Das muss man erstmal schaffen." Etwa 80Prozent der Zeit sei man flott gegangen statt zu laufen. Auf die Frage, was sich Else Bayer jetzt wünsche, antwortete sie: "Eine Badewanne und eine Ganzkörpermassage" - und fügte mit Blick auf ihren Mann hinzu: "Aber wer verpasst mir die nur?"