Explosion bei Byk Chemie in Kempen Grüne wollen Aufklärung zu Folgen des Chemie-Unfalls

Kempen · Für die Ratssitzung am Dienstagabend haben die Grünen eine Anfrage gestellt.

Bei Byk Chemie gab es am 27. August eine Explosion in einem Tank mit Chemikalien und in der Folge einen Brand. Inzwischen ist die Unfallstelle komplett abgeräumt worden.

Foto: Norbert Prümen

(biro) Nachdem es Ende August auf dem Gelände von Byk Chemie im Industriegebiet „Am Selder“ in Kempen zu einer Explosion in einem Tank mit Chemikalien und in der Folge zu einem Großbrand kam, wollen die Grünen in Kempen jetzt wissen, welche Folgen das Ereignis für die Umwelt und die Nachbarschaft hat. Für die nächste Sitzung des Stadtrats, der am Dienstag, 26. September, 18 Uhr, im großen Sitzungssaal des Rathauses am Buttermarkt tagt, haben sie eine Anfrage an Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos) gestellt.

Es geht um mögliche Folgen und Schäden, die durch den Chemie-Unfall entstanden sein könnten. So wollen die Grünen wissen, ob im Zuge des Unfalls chemische Stoffe in den Boden oder ins Grundwasser gelangten und ob mit Schäden oder Belastungen in der Nachbarschaft zu rechnen sei. Ebenfalls wollen die Grünen um ihren Vorsitzenden Joachim Straeten wissen, welche Behörden vor Ort waren oder weiterhin vor Ort sind, etwa zur Probenentnahme und zur Überwachung der Nacharbeiten, und welche Vorkehrungen und Überwachungen unternommen werden, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden.

„Gibt es Konsequenzen für die Firma zum Umgang und die Lagerung von wassergefährdenden Stoffen?“, fragen die Grünen. Und wie sei man mit dem Löschwasser umgegangen?

Das Löschwasser wurde auf dem Werksgelände aufgefangen und dann abgepumpt, erläuterte ein Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr auf Anfrage. Die Abwasserrohre seien sofort verschlossen worden, so dass das Löschwasser nicht in die Kanalisation geraten konnte. Schon am Tag des Ereignisses selbst wie auch in der Folge seien Messungen durchgeführt worden, dabei hätten sich nach Angaben des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) keine Auffälligkeiten ergeben, berichtete ein Sprecher von Byk Chemie am Montag, „gleichwohl haben wir jedem, der mit uns in Kontakt trat und Fragen dazu hatte, empfohlen, sicherheitshalber Obst und Gemüse vor dem Verzehr zu waschen.“ Inzwischen sei die Unfallstelle komplett geräumt und gesäubert worden, auch diese Aufräumarbeiten seien vollständig unter Aufsicht geschehen.

Welche Vorkehrungen man für die Zukunft treffen müsste, um Vorfälle dieser Art zu vermeiden, wisse man erst, wenn klar sei, wie es zu der Explosion kommen konnte. „Wir erwarten uns sehr viel von den Ermittlungsergebnissen“, sagte der Unternehmenssprecher. „Die Behörden prüfen das sehr ausgiebig, und wir auch. Schließlich haben wir noch weitere Werke, und die Sicherheit ist für uns das Nonplusultra.“ Ziel für Byk Chemie sei nach wie vor der Wiederaufbau und die Wiederaufnahme der Produktion in Kempen. Bis dahin werde es aber noch eine Weile dauern.

(biro)