Kempen: Kaufoption für Klosterhof

Projekt: Die Stadt präsentierte am Dienstag Ralf Schmitz als möglichen Investor. Er muss sich bis zum 31.März 2011 entscheiden.

Kempen. Was sein Vater 1958 gebaut hat, will Ralf Schmitz jetzt abreißen. Die Rede ist vom ehemaligen Kreishaus an der Orsaystraße. Der Kempener Bauunternehmer will das Gelände kaufen und dort den von der Stadt langersehnten Klosterhof realisieren. Bürgermeister Volker Rübo und der Technische Beigeordnete Stephan Kahl präsentierten Schmitz am Dienstag als Investor für das Grundstück - vorläufig.

"Wir haben Herrn Schmitz eine Kaufoption bis zum 31.März 2011 eingeräumt", erklärt Rübo. "Wir sind zuversichtlich, dass wir dann einen endgültigen Kaufvertrag abschließen können." Im nächsten halben Jahr wird Schmitz nun prüfen, was er investieren muss und wie man das Gelände vermarkten kann.

"Wenn ich an die Vermarktung gehe, muss ich schon die Sicherheit haben, dass ich das Grundstück auch bekomme", so Schmitz. Deshalb sei die Kaufoption wirtschaftlich wichtig. Auch, weil noch viel geprüft werden müsse: Zum Beispiel, ob die alte Tiefgarage noch wirtschaftlich ist oder eine neue gebaut werden muss. "Da geht es um viele Details."

Der Bauunternehmer, der in Kempen unter anderem den Grachtenpark und das Haus Wiesengrund realisiert hat, unterstrich aber, dass es ihm ernst ist mit dem Klosterhof: "Das ist für mich eine Herzensangelegenheit - nicht nur, weil mein Vater das Kreishaus gebaut hat. Sie können mit Gewissheit davon ausgehen, dass sich dort jetzt endlich etwas tut." Immerhin habe er schon sehr viel Zeit und Geld in das Projekt investiert.

Was die Gestaltung des neuen Centers angeht, liegt Schmitz schon "sehr nah" bei den Rahmenbedingungen, die Verwaltung und Politik dem Investor vorgegeben haben. Im Erdgeschoss sollen auf einer Fläche von knapp 2500 Quadratmetern mehrere Ladenlokale entstehen - vorwiegend in der Größe "um 400 Quadratmeter".

Veränderungen will der mögliche Bauherr an der Planung im Obergeschoss vornehmen. Dort wollte die Stadt überwiegend Büros, Dienstleister und Arztpraxen ansiedeln. "Wir sind uns aber einig, dass sich eine wohnliche Nutzung besser vermarkten lässt", ergänzt Stephan Kahl. Deshalb geht Schmitz auf 3000 Quadratmetern von etwa 35 Wohnungen aus - "selbstverständlich seniorengerecht".

Mit Blick auf mögliche Mieter für die Ladenlokale sind Schmitz, Kahl und Rübo derzeit noch "völlig offen". "Für die Innenstadt ist es am besten, wenn sich im Klosterhof drei oder vier größere Läden zwischen 400 und 600 Quadratmetern ansiedeln", sagt der Beigeordnete. "Das wären Zugpferde für die anderen Geschäfte", ergänzt der Bürgermeister.

Es sei aber auch nicht ausgeschlossen, dass kleinere Parzellen von etwa 100 Quadratmetern entstehen, erklärt der mögliche Investor. "Ich habe auch nichts dagegen, wenn ein Geschäftsmann aus der Altstadt in den Klosterhof wechselt", so Schmitz. Einen möglichen Leerstand in der Altstadt als Folge sieht die Stadt gelassen. "Bei Neuvermietungen sehe ich keine Probleme", so Kahl.

Bleibt noch die Frage nach dem Namen für das "Filetstück der Altstadt", wie Bürgermeister Rübo das Gelände nennt. Der Klosterhof bleibe zunächst mal ein Arbeitstitel- am Ende entscheide der Investor. Schmitz: "Ich finde den Namen ,Klosterhof’ aber sehr charmant und auf jeden Fall besser als ,Orsay-Center’."