Kempen: Kommunalwahl - Politik sucht führende Köpfe
CDU und Freie Wähler haben ihre Fraktions-Chefs schon. SPD, Grüne und FDP verhandeln noch.
Kempen. Wer wird neuer Vize- Bürgermeister? Darüber diskutieren gerade die Parteien. Denn alle bisherigen Stellvertreter, Karl-Heinz Hermans, Mathilde Bildstein (beide CDU) und Hans Janßen (SPD), sind nicht im neuen Stadtrat. "Mit unseren 19 Ratsmitgliedern stehen uns erneut zwei Vize-Bürgermeister zu. Doch es kann sein, dass wir nur einen Stellvertreter stellen und dafür einen Ausschuss-Vorsitz mehr bekommen, als bisher", sagt Wilfried Bogedain (CDU).
Gut zwei Wochen nach der Kommunalwahl geht es hinter den Kulissen zwischen den Parteien rund. "Hierbei geht es auch darum, welche Ausschüsse gebildet werden, mit wie vielen Mitgliedern wir sie besetzen und wer den Vorsitz übernimmt", sagt Bogedain.
Der Ratsherr und bisherige Fraktionsvorsitzende ist von den neu gewählten Stadtratsmitgliedern der Union gerade dazu bestimmt worden, die CDU auch im künftigen Rat anzuführen. Am 27. Oktober tritt der Rat erstmals zusammen. Die neue Legislaturperiode beginnt am 21. Oktober. Erst dann darf die CDU-Fraktion Bogedain offiziell zum Vorsitzenden wählen.
"Wir haben diese Entscheidung intern so früh getroffen, um für die anstehenden Verhandlungen Klarheit zu schaffen und für einen verbindlichen Charakter zu sorgen", sagt Bogedain. So hat er bereits mit der SPD gesprochen. Und auch mit der FDP hat er am Dienstagabend Verhandlungen aufgenommen.
Allerdings sind die anderen Parteien noch nicht so weit, ihre neuen Fraktionsvorsitzenden zu benennen. "Wir werden die interne Entscheidung unter den neuen SPD-Ratsmitgliedern am 30. September treffen", sagt Andreas Gareißen. Für den SPD-Mann sei eins klar: "Entweder führt Partei-Chef Jürgen Pascher die Fraktion an oder ich". Die SPD hat im neuen Stadtrat neun Abgeordnete. "Bei den Gesprächen über die Ausschuss-Vorsitzenden ist die CDU zuerst am Zug", sagt er.
Die Bündnis-Grünen wollen sich "nächste Woche zusammensetzen und die Personalsituation besprechen", sagt Partei-Chef Michael Rumphorst. Der Ingenieur hat zwar einen Fraktionsvorsitzenden im Kopf, "ich möchte da aber der Wahlentscheidung nicht vorgreifen", sagt er. Denn nach dem Rückzug der noch amtierenden Fraktions-Chefin, Alexa Bernards-Niermann, muss jemand neues die Grünen anführen.
Schwierigkeiten dürften die Grünen, genau wie FDP und Freien Wähler bekommen, alle Ausschüsse zu besetzen. Denn dafür haben die Parteien nicht genügend Ratsmitglieder. Bei der FDP ist die Entscheidung über den Fraktionsvorsitz "intern unter den vier Ratsmitgliedern bereits gefallen", sagt Partei-Chef Jörg Boves. Aber man will noch abstimmen. In Frage kommt Irene Wistuba, die als einzige Ratserfahrung hat, oder eben FDP-Chef Boves.
Bei den Freien Wählern wird Udo Kadagies Chef der Fraktion mit drei Ratsherren.