Kempen: Musikalische Reise einmal rund um den Globus
Klangkosmos Weltmusik: Die Abo-Reihe startet am 5. Oktober. Es gibt auch Einzelkarten für die sechs Konzerte.
Kempen. "Eine kleine Fangemeinde hat unsere Reihe Klangkosmos-Weltmusik seit 2004, als sie erstmalig als Abo angeboten wurde, bekommen", freut sich Kulturdezernent Volker Rübo. "Sie nutzen die Gelegenheit, auch einmal andere, fremdartige Musik kennenzulernen." Und so ist er zuversichtlich, dass diese regelmäßigen Gäste und noch viele andere Neugierige bei der Abo-Reihe Klangkosmos-Weltmusik zu greifen, denn der Verkauf läuft bereits.
Sechs Konzerte sind in der Paterskirche im Kulturforum Franziskanerkloster geplant. Zuerst wird eine junge Palästinenserin auftreten, die aus einem Gebiet stammt, in der die Bewohner die isrealische Staatsangehörigkeit besitzen, sich aber als Palästinenser fühlen. Kamilya Jubran (5. Oktober) ist Jahrgang 1963 und hat bereits als Vierjährige eine orientalische Kurzhalslaute, die Oud, gespielt. Sie musizierte zeitweise in der Band Sabreen, die auch als einflussreichste Politband Palästinas gepriesen wurde.
Vom Nahen Osten geht es am 25. November in den hohen Norden. Lepistö & Lehti aus Finnland kombinieren bei ihrer Musik Akkordeon und Kontrabass. "Das ist ungewöhnlich", sagt Martin Klapheck, stellvertretender Kulturamtsleiter, bei der Vorstellung der Abo-Reihe. Doch auch die beiden Musiker sind in ihrer musikalischen Herkunft sehr unterschiedlich. Pekka Lehti war Punkrocker während Markku Lepistö für das musikalische Rahmenprogramm bei Ringkämpfen sorgte. Beide lernten sich bei der Folkband Vattinä kennen. "Zusammen agieren sie mit ihrem ausgeprägten nordischen Einfluss und einem feinen Sinn für kammermusikalischen Dialog an der Spitze der zeitgenössischen akustischen Musik", heißt es in der Vorschau.
Deutsche und ukrainische Musik verbinden Mariana Sadovska & Borderland am 29.Januar 2010. Die gebürtige Ukrainerin lebt seit sieben Jahren in Köln. Sadovska reist häufig durch ihre Heimat und sammelt Lieder, Legenden und Reime. Darunter ist jahrhunderte altes Material, dass oft nur mündlich weitergegeben wurde. In ihrer Band spielen Jarry Singla, Peter Kahlenborn und Sebastian Gramms. Alle sind gefragte Vertreter der deutschen Jazz- und Weltmusikszene.
Etran Finatawa (23. März 2010) gehört zu den bekanntesten Gruppen aus dem westafrikanischen Land Niger. Es spielen Nomaden der Stämme Tuareg und Fulbe. Vermischt werden dabei die Trommelklänge der Tuareg mit den von Gitarren und traditioneller Percussion begleiteten Gesängen der Fulbe. Gesungen wird in der gemeinsamen Sprache Tamasheck von der Schönheit Sahels, von Rinder- und Ziegenherden, der Dürre und von Festen. Das Ensemble kommt als Quintett mit Trommeln, Wasserkalebassen, Metallschellen für die Beine, Hirsehalmflöte und Gitarre.
Gamelans sind bis zu 40-köpfige Großorchester auf den Inseln Java und Bali. Mit dem SambaSunda-Quintett kommt eine wesentliche kleinere Gruppe aus Indonesien nach Kempen (8. Mai 2010), die aber in der Tradition der Gamelans musiziert. Aus der Volksmusik entwickelte sich der Gamelan jegog - ein eigener moderner Sound auf Grundlage altehrwürdiger Klänge.
Dass Südamerika nicht nur Tango, Mambo und Samba bedeutet, beweist Vladir Santos (6. Juni 2010) aus Brasilien. Ihm liegt der Forró im Blut, ein Musik- und Tanzstil aus dem Nordosten des Landes, der in Europa noch unbekannt ist.