Weltkindertag: Trommeln für mehr Rechte

Der Kinderschutzbund hat eine große Party organisiert. Er hofft auf viele Bürger, die auf dem Buttermarkt für eine Petition Krach schlagen.

Kempen. "Wir wollen mit Kindern feiern." Auf diesen einfachen Nenner bringt Uli Nieting vom Kinderschutzbund das Fest, das die Organisation zum Weltkindertag, der am Donnerstag ist, für Sonntag auf die Beine gestellt hat. Von 12 bis 18 Uhr gibt es eine Menge Gaudi rund um die Burg entlang der Thomasstraße.

Viele Organisationen machen mit, darunter alle im Rat vertretenen Parteien. Restaurants, Polizei, und Stadt werden Stände aufbauen. Artisten, Musiker, Tänzer, Schauspieler, Clowns und Künstler sollen für Kurzweil sorgen.

"Wir trommeln für die Kinderrechte", nennt Nieting das Hauptmotiv der Party. Um 12 Uhr will der Kinderschutzbund 500 Bürger auf den Buttermarkt locken, die auf Töpfen, Eimern, Schüsseln etc. für die Rechte der Kinder trommeln sollen. "Das funktioniert wie die Sendung Wetten, dass", berichtet Nieting.

Wenn die magische Grenze 500 nicht erreicht wird, stellt sich der Vorstand des Kinderschutzbundes am Samstag drauf, 26. September, von 9 bis 13 Uhr in die Altstadt und trommelt erneut, was das Zeug hält.

Hintergrund der Aktion: Um eine Petition in den Bundestag einzubringen, mit dem Kinderrechte im Grundgesetz verankert werden, bedarf es 50.000 Unterschriften. Bislang liegen in Berlin nur rund 30.000 Signaturen vor. "Aus Erfahrung wissen wir leider, dass Themen wie sexueller Missbrauch, Vernachlässigung oder Gewalt immer noch eine Rolle spielen- daher unsere Aktion", sagt Nieting.

Zweiter besonderer Anlass fürs Fest: Seit 20 Jahren betreibt der Kinderschutzbund in der Thomasstadt die kostenlose Kummer-Nummer für Kinder und Jugendliche: 08001110333. "Wir feiern, dass dieser wichtige Service immer noch angeboten wird", sagt Vize-Vorsitzende Barbara Helbig-Lommetz. Und macht deutlich, dass es schwerer wird, für die Kummer-Nummer geeignetes Personal zu finden.

Beim Fest selbst, das zum zweiten Mal von Uli Oymanns moderiert wird, beteiligen sich die Martin-Schule, die Tanzgruppe Shadows, das Fanfaren- und Majoretten-Korps, die Stadtgarde, die Realschul-Bläserklasse und die Thomaeum-Theatergruppe am Bühnenprogramm.

Die Thomaeer setzen um 16.30 Uhr die Ergebnisse eines Workshops mit dem Krefelder Kresh-Theater szenisch um. Dabei geht es um Themen wie Elternkummer. "Diesen Workshop haben wir als Kinderschutzbund der Gruppe geschenkt", sagt Barbara Helbig-Lommetz.

Damit auch ältere "Kinder" auf ihre Kosten kommen, bietet beispielsweise die Firma Woiwode im Burgpark Treckerfahren an. Aber auch bei Seilbahn, Torwandschießen, Wasserspielen, Indianer-Basteln oder Trampolinturnen dürfte keine Langeweile aufkommen.