Veranstaltungen in Kempen Ein besonderes Konzert im Gedenken an die Holocaust-Opfer

Kempen · An der Stele am Rathaus gedenkt die Stadt Kempen am 27. Januar der Opfer des Nationalsozialismus.

Die Kempener Organistin Ute Gremmel-Geuchen spielt bei dem Konzert.

Foto: Kurt Lübke

(msc) Am 1. November 2005 erklärte die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 27. Januar durch eine Resolution zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts. In Deutschland ist der 27. Januar bereits seit 1996 Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Russische Soldaten hatten am 27. Januar 1945 das Konzentrationslager Auschwitz befreit. Das Konzentrationslager Auschwitz gilt als Inbegriff des Holocausts.

In Kempen gibt es am Samstag, 27. Januar, zwei Gedenkveranstaltungen: die der Stadt und die des Kreises Viersen.

Die Stadt gedenkt an der Stele am Rathaus am Buttermarkt der verfolgten und ermordeten jüdischen Mitbürger, stellvertretend für alle Verfolgten des Naziregimes. Um 18.30 Uhr sind alle Bürger Kempens aufgerufen, an diesem Gedenken teilzunehmen.

Im Anschluss, um 19 Uhr, findet in der Propsteikirche St. Mariae Geburt die zentrale Gedenkveranstaltung des Kreises Viersen statt, im Rahmen eines Orgelkonzertes mit dem Titel „Jewish Prayer“, in der Orgelmusik jüdischer Komponisten erklingen wird. Die Kempener Organistin Ute Gremmel-Geuchen und der aus der Ukraine stammende jüdische Bratschist Semjon Kalinowsky interpretieren in der Propsteikirche (An St. Marien 1) musikalische Werke der verfemten Komponisten Joseph Sulzer, Louis Lewandowski und Max Bruch. „Die ausgewählten Musikstücke passen mit ihrer melancholischen Stimmung in besonderer Weise zu diesem Gedenktag“, sagen die Organisatoren. Der Besuch des Konzerts ist kostenfrei.

„Eine freiheitliche und offene Gesellschaft ist keine Selbstverständlichkeit. ‚Nie wieder‘ – das ist ein Auftrag an uns alle. Setzen wir uns gegen Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ein! Engagieren wir uns für Toleranz und Vielfalt. Für eine Gesellschaft, in der die Würde aller Menschen tatsächlich unantastbar ist – ganz im Sinne der Mütter und Väter unseres Grundgesetzes, die die Würde des Menschen vor alles andere stellten“, so der Landrat des Kreises Viersen, Andreas Coenen (CDU).

(msc)