Kirche in Kempen Kirchengemeinde sucht neue Wege für die Zukunft
Kempen · Immer weniger Menschen nutzen kirchliche Angebote, immer mehr Menschen treten aus der Kirche aus. Was brauchen die Menschen, was muss sich ändern? Das will die katholische Kirchengemeinde nun in einem Projekt herausfinden.
(biro) Wenn man einlädt und nur wenige Gäste kommen, muss man überlegen, warum das so ist. Und was man tun könnte, damit mehr Gäste dabei sein wollen. Vor dieser Herausforderung stehen viele katholische Kirchengemeinden: Immer weniger Menschen nutzen kirchliche Angebote, immer mehr Menschen treten aus der Kirche aus. In Kempen geht die katholische Kirchengemeinde nun neue Wege – und hat dazu externe Hilfe ins Boot geholt.
In den kommenden anderthalb Jahren soll in einem Projekt eruiert werden, inwiefern sich die Bedürfnisse und Erwartungen der Menschen verändert haben. Was brauchen sie, was tut ihnen gut? Wo gibt es Bedarfe? Damit verbunden ist auch die Frage, welchen Beitrag die Kirchengemeinde in und für Kempen leisten kann, und wie Kirche unter diesen veränderten Bedingungen aussehen kann. So haben Kirchenvorstand, Pfarreirat, Gemeindevorstand und Pastoralteam gemeinsam das Projekt „Kirche für Kempen. Neu denken“ ins Leben gerufen.
Wer sich heute in der Kirche engagiere, Gottesdienste besuche und die kirchlichen Angebote nutze, merke, dass vieles anders sei als noch vor zehn oder 20 Jahren, heißt es aus der Kirchengemeinde. Beispiel: Die Zahl der Gottesdienstbesucher hat sich in den vergangenen zehn Jahren in Kempen von ungefähr 1500 auf 300, damit um circa 80 Prozent, reduziert. Es sind also nur wenige der rund 10 000 Katholiken in Kempen, die noch einen Gottesdienst besuchen.
Eine Analyse, wie die Viertel
und Quartiere aufgestellt sind
Es sei an der Zeit, neue Wege zu gehen, heißt es aus der Kirchengemeinde. „Wir müssen uns fragen: Was machen wir jetzt?“, sagt Helmut Nienhaus, der sich mit Anja Mergheim, Kaplan Markus Terporten und Gemeindereferentin Julia Klütsch und unterstützt von Beraterin Ursula Hahmann aus Aachen um die Projektleitung kümmert: „Man kann den Kopf in den Sand stecken und in den nächsten zehn Jahren in der absoluten Bedeutungslosigkeit verschwinden. Oder innehalten, über die Situation nachdenken und neue Wege gehen.“
Zunächst will man analysieren, wie die Viertel und Quartiere in der Stadt aufgestellt sind, wer dort lebt, was angeboten wird. Dann geht es darum, Experimente zu wagen, neue Formen auszuprobieren und weiterzuentwickeln. Aktuell sind die Organisatoren auf der Suche nach Menschen, die dabei in Arbeitsgruppen oder auch mal nur punktuell mit nach Lösungen suchen wollen. Gebraucht werden „inspirierende, kreative, vielleicht auch mal ganz ungewöhnliche Ideen“, appelliert die Kirchengemeinde an Kempenerinnen und Kempener, mitzumachen – egal in welchem Alter. Interessierte können sich melden per E-Mail an info@kirche-fuer-kempen.de oder im Pfarrbüro, Telefon 02152 8971020.