Nach Geldautomatensprengung Sparkasse schickt mobile Filiale nach St. Hubert

Kempen · Nach der Geldautomatensprengung ist die Geschäftsstelle an der Hauptstraße immer noch geschlossen.

Die mobile Filiale der Sparkasse Krefeld hält jetzt immer freitags für eine Stunde auf dem Kirchplatz in St. Hubert.

Foto: Sparkasse Krefeld

(biro) Nach der Sprengung des Geldautomaten in der Filiale der Sparkasse Krefeld an der Hauptstraße in St. Hubert hat die Sparkasse Krefeld nun eine vorübergehende Lösung für ihre Kunden im Kendeldorf gefunden: Immer freitags hält ein roter Sparkassen-Bus, die „mobile Filiale“, auf dem Platz hinter der Kirche, gegenüber der Sparkassen-Filiale. Von 8.50 bis 9.50 Uhr können Kunden dort nicht nur Bargeld bekommen, sondern auch mit den Mitarbeitenden der Sparkasse sprechen. Sie stehen für Serviceleistungen zur Verfügung. Das teilte die Sparkasse Krefeld mit.

In der Nacht zu Freitag, 19. Mai, war der Geldautomat an der Hauptstraße von Unbekannten gesprengt worden. Die Feuerwehr wurde zum Einsatzort alarmiert, das Feuer beschränkte sich auf den Geldautomaten im Selbstbedienungsfoyer und wurde schnell gelöscht. Die Räume wurden gelüftet, niemand wurde verletzt. Doch der Schaden am Gebäude ist nach Angaben der Sparkasse beträchtlich. Wie ein Sprecher der Sparkasse Krefeld kurz nach dem Vorfall mitteilte, werde die Filiale in den nächsten Tagen geschlossen bleiben; weitere Untersuchungen zur Statik des Gebäudes sollten folgen. Man arbeite mit Hochdruck daran, die Filiale wieder zu öffnen.

Wann die Geschäftsstelle wieder geöffnet werden könnte, ist allerdings immer noch nicht klar. „Wir sind immer noch bei der Schadensaufnahme“, berichtete Harald Schulze, Sprecher der Sparkasse Krefeld, nun am Montag auf Anfrage: „Es lässt sich nicht sagen, wann wir die Geräte bekommen und wieder öffnen können.“ Das Gebäude habe nur einen zentralen Eingang, und der sei durch die Sprengung komplett zerstört worden. Mit der mobilen Filiale mache man der St. Huberter Kundschaft so lange ein Serviceangebot.

Nebel erschwert die Sicht
und Tinte färbt Scheine ein

1,3 Millionen Euro hatte die Sparkasse Krefeld in den vergangenen Monaten zusätzlich investiert, um die Standorte der Geldautomaten sicherer zu machen und potenzielle Automatensprenger abzuschrecken. Unter anderem soll eine Vernebelungsanlage den Tätern die Sicht erschweren. Die Geldscheine in den Automaten werden bei Manipulationsversuchen unbrauchbar gemacht, indem sie mit einer Tinte eingefärbt werden – die enthaltene künstliche DNA lässt sich bei Kontakt noch Jahre später nachweisen. Auf diese Sicherheitsvorkehrungen weisen Aufkleber und Plakate in den Filialen in mehreren Sprachen hin. Doch das scheint viele Täter nicht daran zu hindern, es trotzdem zu versuchen – wie zuletzt an der Ringstraße in St. Tönis Anfang Juni. „Das deprimiert uns schon sehr“, sagt Schulze. Letztlich könne man kaum mehr tun, als zu sagen: „Es lohnt sich nicht.“ Dennoch komme es zu den Sprengungen, „und die Leidtragenden sind die Kunden.“

(biro)