1. Mai in Kempen-St. Hubert Maibaum strahlt nach 25 Jahren in neuem Glanz

Kempen · Vor 25 Jahren wurde der Mai- und Handwerkerbaum in St. Hubert auf der Grünfläche vor dem Vossenkreuz errichtet.

Karl-Heinz Flock (v. li.), Herbert Wegert, Adele Wegert, die Kinder Leo und Paul Flock, Frank Leenen, Tim Evertz und Tim Flock freuen sich auf das Fest.

Foto: Norbert Prümen

Frisch lackiert liegt er auf dem Hof von Malermeister Tim Flock auf der Bellstraße zum Abtransport bereit: Der zwölf Meter lange kerzengerade Mai- und Handwerkerbaum der St. Huberter Straßengemeinschaft Heideröslein. Der Holzmast befindet sich gut festgezurrt auf dem Transporter des St. Huberter Dachdeckermeisters Tim Evertz. Der wird den Mast mit Hilfe eines Krans an seinem alten Standort an der Gabelung Orbroicher Straße/Bartzheide wieder errichten.

Vor 25 Jahren, am 1. Mai 1999, wurde der Mai- und Handwerkerbaum unter großer öffentlicher Anteilnahme eingeweiht. Das Jubiläum soll am 1. Mai 2024 mit einem Familienfest gefeiert werden. Doch zuvor stand eine Restaurierung des etwas in die Jahre gekommenen Baums an. „Die Schäden waren mehr optischer Natur“, berichtet Malermeister Flock. Der Mast sei halt verwittert gewesen, die Farbe blätterte ab.

Lackiert wurde er wie zuvor in einem strahlenden Weiß, um das sich ein grünes Farbband wickelt. Die Standfestigkeit wurde überprüft, ebenso die Halterungen für die Traversen, an denen die Handwerkerwappen hängen.

Der Baum ist Wahrzeichen bürgerschaftlichen Engagements

Per Drehleiter hob die Freiwillige Feuerwehr den Kranz nach oben, während der Musikverein das Lied „Der Mai ist gekommen“ spielte.

Foto: Klaus Golland

Neben einer neuen Farbfassung für den Mast fertigte er ein neues Wappenschild der Straßengemeinschaft Heideröslein. Das wird demnächst im unteren Bereich des Mastes hängen. Dazu kommt ein Schild mit kleinen Messingplaketten, auf denen die Namen der Spender eingraviert sind. „Bislang waren es 44, jetzt werden noch einige dazu kommen“, sagt Frank Leenen vom Vorstand der Straßengemeinschaft.

Dieser Baum ist Wahrzeichen bürgerschaftlichen Engagements. Er trägt die Wappen von insgesamt 22 handwerklichen Gewerken, die zur Zeit der Errichtung in St. Hubert ansässig waren. Darunter sind etwa Fliesenleger, Schlosser, Schmied, Maler, Fleischer oder Glasmacher. Gekrönt werden die Wappen von einem Exemplar mit dem allgemeinen Handwerkszeichen. Die Wappen sind rund 60 Zentimeter hoch und wiegen rund 1,5 Kilogramm. Sie sind aus pulverbeschichtetem, sehr witterungsbeständigem Stahl und mussten lediglich gereinigt werden. Die schmiedeeisernen Traversen wurden vor 25 Jahren von der Firma Hox Metallbau aus St. Hubert gefertigt und bilden die Form einer Tanne nach.

Handwerksbetriebe brachten sich damals bei der Realisierung ein

Den krönenden Abschluss des Maibaums bildet erneut das St. Huberter Wappen bilden. Auch die Fläche um den Maibaum herum wird frisch hergerichtet. Die in den Boden eingelassene Platte, auf der die Bedeutung der Wappen erklärt ist, wird neu verlegt. Das umgebende Pflaster wird entsprechend hergerichtet. Der Blumenkübel soll frisch bepflanzt werden. Und auch die beliebte Bank wird erneut aufgestellt werden. Sodass eigentlich alles beim Alten bleibt am Dreieck Orbroicher Straße/Bartzheide, wo sich Anlieger oder auch Radwanderer gerne treffen. Das dürfte auch im Sinne der damaligen Initiatoren sein. Herbert Wegert und seine Frau Adele begutachten interessiert den Stand der Restaurierung. Adele Wegert hatte nach einem Maifest der Straßengemeinschaft Heideröslein im Jahr 1997 die Idee, einen Maibaum, wie er in der Eifel oder in Bayern üblich ist, aufzustellen. Die Entwürfe fertigten Herbert Wegert und Heinz Leenen. Die Stadt Kempen stellte die Grünfläche vor dem Vossenkreuz zur Verfügung, spendete Bank und Blumenkübel. Zahlreiche St. Huberter Handwerksbetriebe brachten sich bei der Realisierung ein.

Seit 1999 veranstaltet die Straßengemeinschaft mit rund 200 Mitgliedern alljährlich dort ihr Maifest. Zum 25-jährigen Jubiläum soll es nun wieder ein richtig großes Familienfest geben, zu dem ausdrücklich alle eingeladen sind.