Kempen/ Tönisberg: 600.000 Euro für die Sicherheit
Die Stadt hat für den Tönisberger Löschzug ein neues Fahrzeug mit einer 27-Meter-Drehleiter angeschafft.
Kempen/ Tönisberg. 600.000 Euro - auf den ersten Blick ist das eine stolze Summe für ein neues Auto. Wenn es sich aber um einen Feuerwehrwagen handelt, und der auch noch multifunktional ist, relativiert sich dieser Preis.
"Wir haben zwei Fahrzeuge in einem gekauft", sagt Kempens Feuerwehr-Chef Franz-Heiner Jansen. Für den Löschzug Tönisberg hat die Stadt ein neues Fahrzeug mit einer 27-Meter-Drehleiter angeschafft - zudem gibt es einen 900-Liter-Wassertank und Platz für vier Wehrleute. Am Donnerstag wurde das Fahrzeug präsentiert.
"Normale Drehleiter-Fahrzeuge haben nur Platz für zwei bis drei Personen und keinen Wassertank", erklärt Hans Ferber, Erster Beigeordneter. "Insofern sind die 600.000 Euro ein guter Preis." Die "günstigen Konditionen" hat die Stadt vom Karlsruher Hersteller Metz bekommen, weil es sich beim Multifunktionsfahrzeug um eine Art Prototyp handele.
Jansen: "Diese Kombination aus Drehleiter- und Löschfahrzeug gibt es in Deutschland noch nicht so oft- eher im Ausland." Im Kreis Viersen gebe es ein ähnliches Exemplar in Niederkrüchten. "Das hat aber nur eine 18-Meter-Leiter."
Brandschutz-Vorschriften machen die Anschaffung für Tönisberg "zwingend notwendig". Ferber: "Seit dem Flughafenbrand 1996 in Düsseldorf muss jede Kommune einen Brandschutz-Bedarfsplan erstellen. Vorschrift für uns ist, dass ein Fahrzeug mit Drehleiter innerhalb von acht Minuten nach der Alarmierung am Einsatzort sein muss." In der Kempener Wache am Wasserturm stehe zwar ein Fahrzeug mit einer 30-Meter-Leiter. "In acht Minuten schafft man es aber nicht nach Tönisberg."
Der neue Wagen des Typs Mercedes Benz wird in etwa zwei Wochen in Betrieb genommen. "Unsere Leute haben im vergangenen Monat Fortbildungen gemacht. Das werden wir jetzt noch zwei weitere Wochen tun", sagt der Tönisberger Löschzugführer Hans-Josef Minten. Zwölf der 25 aktiven Mitglieder können die Drehleiter als Maschinist bedienen. Kollege Jansen ergänzt: "Bei den ersten Übungen haben wir schon wichtige Erfahrungen gemacht. Durch das neue Fahrzeug können wir die Sicherheit verbessern."
Auch in Kempen muss die Stadt demnächst investieren. Das 30-Meter-Drehleiter-Fahrzeug ist 22 Jahre alt und muss ersetzt werden. Im Haushalt 2011 sollen dafür etwa 700.000 Euro zur Verfügung stehen.