Kempen: „Verhexter“ Betrug auf der Engerstraße
Zwei Frauen erleichtern eine gebürtige Kasachin um mehrere 1000 Euro.
Kempen. Der Glaube an die Nachricht, dass ihre Kinder verhext seien, hat eine 36-jährige gebürtige Kasachin am Freitag um mehrere 1000 Euro ärmer gemacht. Zwei etwa 35 bis 40 Jahre alte, Russisch sprechende Frauen gingen gegen 16.30 Uhr auf der Engerstraße auf die Kempenerin zu. Nach Angaben der Polizei vom Wochenende redeten sie der Mutter ein, dass ihre Kinder verhext und in Todesgefahr seien. Die einzige Rettung: Alles Bargeld der Frau müsse "geheilt" werden.
Die verängstige Kempenerin holte daraufhin mehrere 1000 Euro Bargeld von zu Hause und übergab es den vermeintlichen "Heilerinnen". Diese wickelten das Geld in Zeitungspapier und "entzauberten" es.
Nach der Prozedur erhielt die 36-Jährige das Bündel unter der Bedingung, 45 Minuten mit dem Öffnen zu warten, zurück. Kurz darauf verschwanden die beiden Russinnen. Als die besorgte Mutter das Bündel nach der vorgegebenen Zeit öffnete, fand sie darin statt ihres Geldes nur noch mehr Papier.
Einen ähnlichen Fall hatte es bereits im März diesen Jahres in Viersen gegeben: Auch dort hatten zwei Russisch sprechende Frauen einer 69-jährigen Russin eingeredet, sie sei durch den "bösen Blick" verhext worden. Die verängstigte Frau hatte ebenfalls ihr Erspartes zur "Heilung" gebracht und fand nach neun Tagen, in denen sie das Bündel unter ihrem Kopfkissen hatte aufbewahren sollen, nur noch Zeitungsschnipsel.
Die beiden Betrügerinnen im Kempener Fall werden beide als etwa 1,65 Meter groß mit normaler Statur beschrieben. Eine hatte helle, lange Haare mit Zopf und Pony und trug eine lange, schwarze Jacke. Die andere hatte ein Tuch um ihre schwarzen Haare gewickelt und trug einen schwarzen Mantel mit einem bunten Halstuch sowie eine weiße Umhängetasche. Hinweise an die Polizei Tel.02162/3770. kp