Kempen: WZ-Leser-Umfrage - Sparen in allen Bereichen
Nur im sozialen Bereich ist ein Großteil gegen Kürzungen.
Kempen. Das Sparen in Kempen soll auf möglichst viele Schultern verteilt werden. Dieser Ansicht ist Bürgermeister Volker Rübo. Kulturfreunde, Sportvereine, Unternehmer - alle sollen ihren Beitrag leisten. Das macht die Liste mit den Sparplänen deutlich.
Rübos Meinung wird von den meisten WZ-Lesern geteilt. Das zeigt das Ergebnis zur Umfrage "Wo soll die Verwaltung in Kempen Einsparungen vornehmen?" Einen eindeutigen Spitzenreiter gibt es nicht.
28,4 Prozent der Teilnehmer würden bei den Ausgaben für die Vereine den Rotstift ansetzen. Gefolgt von 24,7 Prozent, die in der Kultur kürzen würden. Im sozialen Bereich wollen die Wenigsten Geld einsparen: nur 6,2 Prozent der WZ-Leser.
Den Plan, an der städtischen Grünpflege zu sparen, findet Norbert Schweig gut. Allerdings nicht aus Kostengründen, sondern weil ihm die Arbeit der Stadt-Angestellten missfalle: "Wenn die städtischen Arbeiter ausrücken, um jeden Baum zu beschneiden, kommt ein verstümmeltes Stadtbild heraus."
Harald Bittner findet es schade, dass an der Kultur gespart werden muss. Was die Entlastung der Kommunen angeht, setzt er darauf, dass die Landesregierung ihrer Verantwortung nachkommt: "Ich erwarte, dass die Landesregierung nach der Wahl zu der Einsicht kommt, den Kommunen effektiv zu helfen, damit sie wieder ordentlich arbeiten können."
Per Leserbrief hat sich Peter Amelang an die Redaktion zum Thema Sparpläne gewandt. Die Erhöhung der Hundesteuer bringt in seinen Augen zu wenig ein: Bei 2500 Hunden, die es in Kempen gebe, bringt die Steuererhöhung laut seiner Rechnung nur 30 000 Euro. Außerdem habe die Hundesteuer ohnehin "eine fragwürdige Berechtigung".
Mit Blick auf die geplante Erhöhung der Parkgebühren von 30 auf 50 Cent plädiert Amelang für mehr Kontrollen: "Was nützen Parkgebühren-Erhöhungen, wenn die Kontrolle und die Ahndung bei Nichtbezahlung ausbleibt?"
Außerdem meint Peter Amelang: "Allerdings habe ich den Eindruck, das den verantwortlichen Mitarbeitern der Stadt Kempen nicht an einer verstärken Kontrolle gelegen ist, um möglichen Auseinandersetzungen mit Verbänden und Vereinen aus dem Weg zu gehen. Stichwort: Ständige Sorge um die Kaufkraft der Innenstadt. Der geringere Widerstand ist da schon bei Hundebesitzern zu erwarten."