Kempsche Jecke in Form
Die Besucher der Kolping-Sitzung erlebten einen tollen Abend mit Tanz und vielen Pointen.
Kempen. „Rot und Blau Kempen Helau!“ Der Schlachtruf der Kempener Narren hallte am Samstagabend mehrfach durch die Kolpinghalle. Der Elferrat der Kolpingsfamilie hatte zur Galasitzung geladen.
Und ein Mann sollte dieser gelungenen Sitzung seinen Stempel aufdrücken: Wolfgang Reich überzeugte in der Bütt. Der Düsseldorfer ist am Freitag 77 Jahre alt geworden und steht seit 55 Jahren auf der Bühne. Da wird die Apothekerzeitung schon mal zur Rentner-Bravo. Er ist seit 46 Jahren glücklich mit einer Kölnerin verheiratet. Auch das geht.
Reich ist ein Könner, der mit Worten spielt und mit Pointen glänzt. Den Besuchern im proppevollen Saal kullerten die Freudentränen über die Wangen. Die bunt kostümierte Narrenschar wurde im wahrsten Sinne des Wortes „Reich verwöhnt“.
Zu Beginn der mehr als vierstündigen Jeckenrevue setzte das Kempener Prinzenpaar Peter I. und Marianne I. sowie die Prinzengarde die Glanzpunkte.
Natürlich wurde von Sitzungspräsident Heinz-Gerd Plenker auch wieder die „jährliche närrische Rente“ ausgezahlt. Unter anderem an Alt-Bürgermeister und Ehrenbürger Karl-Heinz Hermans, der sehnlichst darauf wartete, kann er doch jetzt so richtig „Kempsche Karneval fiere“.
Die Stadtgarde hatte rasch die Herzen der Besucher für sich gewonnen. Die jungen Tänzerinnen im tollen Outfit hatten viel Charme. Kölsche Tön’ hatten die die Rheinländer aus der Domstadt im Gepäck. Die Songs kamen gut an und der Saal tobte.
Danach hatte es „Hastenraths Will“ aus dem Kreis Heinsberg schon schwer, mit dem Charme eines Dreschflegels noch einen drauf zu setzen.
Aber er hatte Erfolg. Hastenrath lobte in „Jummistiefeln“ den „Verkehrsknotenpunkt zwischen Kempen und Unterweiden“. Immer, wenn er in der Thomasstadt weilt, bekomme er ein kaum zu beschreibendes „Jänsehaut-Feeling“. Einziger Wermutstropfen: „Wenn ich nach Kempen fahre, muss ich leider vorher durch Oedt.“
Es folgten weitere Höhepunkte: Die Zunftmüüss erfreuten die Besucher mit flotten Tänzen. Bernd Berger, alteingesessener Figaro in der Thomasstadt, überzeugte mit seinen Worten. Und Tom Marquardt brachte mit der neuen Kempen-Hymne richtig Stimmung in den Saal. Mit der Gruppe Hätzblatt feierten die Kolping-Gäste bis nach Mitternacht.