Meinung Kommentar zu Gülle-Missbrauch in NRW: Den Druck hochhalten
Die CDU-Fraktionsspitze um Peter Fischer und auch Landrat Andreas Coenen haben sich ein Lob verdient. Beim brisanten Thema Gülle gehen sie in die Offensive. Im landwirtschaftlich geprägten Kreis Viersen dürfte diese Offensive nicht bei allen Vertretern und damit auch Parteimitgliedern und letztlich Wählern gut ankommen.
Deshalb ist es durchaus mutig, dem falschen Gülle-Einsatz massiv den Kampf anzusagen.
Für diese Mitte Mai öffentlich gewordene Kampfansage wurde es aber höchste Zeit. In Sachen Nitratbelastung des Grundwassers belegt der Kreis Viersen bundesweit einen traurigen Platz in der Spitzengruppe. Wenn nichts getan wird, ist dieser Umweltschaden mit gesundheitlichen Folgen für die Bevölkerung nicht mehr in den Griff zu bekommen.
Deshalb müssen Politik und Verwaltung in Kreis, Land und Bund nun ein geeignetes Mittel finden, um den falschen Einsatz von Gülle einzudämmen. Zum einen, um die Gesundheit von Mensch und Tier zu schützen. Zum anderen aber auch, um den Großteil der Landwirte und sonstigen Unternehmer der Branche zu schützen. Nämlich diejenigen, die sich an Recht und Gesetz halten. Diejenigen, denen das Verhalten einiger „Kollegen“ sauer aufstößt. Der Gülle-Sumpf „eines im Kreis Viersen geschaffenen Systems“ (CDU) muss trockengelegt werden, damit die übrigen Landwirte die notwendige und sinnvolle Düngung weiterbetreiben können.
Mit Blick auf den Missbrauch bei Gülle-Importen darf man nun gespannt sein, was hinter den Formulierungen aus dem Düsseldorfer Ministerium steckt. Mehr und bessere Kontrollen sowie eine intensivere Zusammenarbeit mit den Niederlanden — das kann man schnell als Lösungsansätze fordern. Jetzt kommt es darauf an, diese Worte mit Leben zu füllen. Die politisch Verantwortlichen am Niederrhein müssen deshalb den Druck hochhalten.