Meinung Klima ist demokratisch

Meinung · Aus demokratischer Sicht war der 26. Mai 2019 ein guter Tag für den Kreis Viersen. Der Anstieg bei der Wahlbeteiligung zeigt, dass die Menschen verstanden haben. Durch die höhere Wahlbeteiligung sind rechtspopulistische Kräfte nicht stärker geworden.

 WZ-Redaktionsleiter Tobias Klingen.

WZ-Redaktionsleiter Tobias Klingen.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Im Kreis Viersen kommt die AfD nur auf ihr Bundestagswahlergebnis von 7,0 Prozent. Ein Schritt in die richtige Richtung. Das Klima im Kreis ist demokratisch.

Das Klima beziehungsweise dessen notwendiger Schutz macht indes CDU und SPD zu schaffen. Angesichts dieses überstrahlenden Themas ist der schwarze Kreis Viersen viel grüner und noch weniger rot geworden. Dass die Grünen im bürgerlich-konservativen Kempen Stimmbezirke für sich entscheiden können, hätten in den Reihen der Grünen wohl nur die kühnsten Optimisten vorhergesagt.

Insofern dürften mit Blick auf die Kommunalwahl 2020 bei den CDU-Verantwortlichen die Alarmglocken schrillen. Es ist längst nicht selbstverständlich, dass die CDU in den Räten des Kreises Viersen ihre Vormachtstellung verteidigen wird. Und auch das Rennen um die Bürgermeisterposten dürfte seit Sonntag weitaus offener sein. Vor allem, wenn die Konstellation so besonders ist wie in Kempen. Die Beteiligten am Projekt des parteilosen Christoph Dellmans mit SPD und Grünen als Unterstützer verspüren sicher noch etwas mehr Rückenwind. Wind wiederum weht der CDU ins Gesicht. Und dazwischen muss die SPD aufpassen, nicht davon geweht zu werden.