Goldenes Gemüse Preise für ersten Spargel werden schwanken
Kreis Viersen · (tre) Es ist eine komplexe Rechnung: „Wenn ich den Mindestlohn berücksichtige und auf die gestrige Tagesproduktion von einem Kilogramm Spargel, geerntet in anderthalb Stunden, schaue und die weiteren Verteuerungen berücksichtige, dann müsste ein Kilogramm Spargel 30 Euro kosten“, sagt Georg Heyes vom Schiefbahner Berderhof, wo seit Jahrzehnten Spargel angebaut wird.
Im gleichen Atemzug fügt der Landwirt an, dass die extrem gestiegenen Kosten in diesem Umfang natürlich nicht auf den Kunden umgelegt werden könnten.
Wo es hingegen preislich mit dem ersten Spargel der Saison aus dem hiesigen Anbau hingeht, ist noch ungewiss. Auf der einen Seite sind die Kosten, angefangen vom Lohn für das Spargelstechen über den Preis für Antriebsmittel und Strom für die Kühlung bis hin zu den Schäl- und Sortiermaschinen, allesamt gestiegen. „Wir benötigten neue Folien für die Abdeckung der Spargeldämme. Sie ist im Vergleich zum letzten Einkauf auf das Doppelte gestiegen“, berichtet Heyes.
Dazu kommt, dass niemand weiß, wie das Wetter wird und die Spargelernte dementsprechend weiterläuft. Der Spargel bräuchte jetzt Wärme, um gut wachsen zu können. Bleibt es hingegen kühl – und dazu zählen auch Temperaturen im unteren zweistelligen Bereich – wächst das edle Gemüse nicht gut.
So kommt der Spargel mit tagesaktuellen Preisen daher, die schwanken. In einem normalen Jahr würde der erste Spargel der Klasse I bei durchschnittlich 15 Euro liegen. Fest steht jedoch, dass es aufgrund der Sortierungen im Bereich des Spargels im Allgemeinen immer ein Preisgefälle gibt, das das Saisongemüse aus dem regionalen Anbau erschwinglich macht. Kleiner Bruchspargel ist um ein Vielfaches günstiger zu haben als die Stangen der Klasse I, die mit 22 Zentimeter Länge und einem Durchmesser von 16 bis 26 Millimeter in weißer Farbe glänzen können. Geschmacklich spielt das beim Spargel keine Rolle, egal ob dick oder dünn, lang oder kurz, aber das Auge isst ja bekannterweise mit.