Kunst aus Kempen geht nach Gladbach
Manfred Messing und Jürgen „Moses“ Pankarz erinnern mit ihrem Werk an Theo Hespers.
Kempen/Mönchengladbach. Wenn am Samstag in Mönchengladbach die Stele zur Erinnerung an den dort geborenen Widerstandkämpfers Theo Hespers (1903-1943) vorgestellt wird, dann werden auch zwei Kempener dabei sein: Manfred Messing und Jürgen „Moses“ Pankarz.
Seit 2008 trifft sich ein Freundeskreis um Dietrich Hespers (geb. 1931), den Sohn des Widerstandskämpfers, den 2015 verstorbenen Mönchengladbacher Propst Edmund Erlemann und Ferdinand Hoeren in St. Hubert auf dem Bliexhof. Dort lebt und arbeitet der Illustrator Jürgen „Moses“ Pankarz.
„Aus der Anfangsidee einer Gedenkstätte ist ein begehbarer Platz mitten im pulsierenden Leben geworden, auf dem Zitate von Theo Hespers anschaulich gemacht werden“, berichtet Moses Pankarz. Mit dem Kempener Manfred Messing, mit dem Moses bereits das Ehrengrab für den befreundeten Kabarettisten Hanns Dieter Hüsch (1925-2005) auf dem Moerser Friedhof Hülsdonk sowie die Stele für Hanns Dieter Hüsch in der Moerser Innenstadt entwickelt hat, fand man einen Bildhauer, der diesen Ansatz einfühlsam realisieren konnte.
Mit Blick auf die 1,90 Meter hohe, 60 Zentimeter breite und 500 Kilogramm schwere Stele hatte man bezüglich der Hespers-Zitate die Qual der Wahl. Nach anregenden Diskussionen einigte man sich schließlich auf vier prägnante Aussagen von Theo Hespers, darunter das wohl berühmteste Zitat „Die Erneuerung der Lebensverhältnisse ist aber nur dann praktisch durchführbar, wenn ihr eine neue Gesinnung zugrunde liegt“.
Steinmetzmeister Messing hat die vier Zitate in den schwedischen Granit eingemeißelt und anschließend aus dem zehn Zentimeter dicken Stein herausgeschnitten. Diese vier Tafeln werden auf dem Hespers-Platz in Mönchengladbach vor dem Gelände der Gesamtschule Stadtmitte um die Stele herum in ein Kiesbett gelegt. Messing: „Im Stein selbst entsteht eine Art Gedankenkammer.“ Pankarz hat aus seiner Grafik-Werkstatt noch einen Hespers-Scherenschnitt reliefartig auf den Granit gebracht.
Am Samstag — dem 74. Todestag von Hespers — wird der Erinnerungsort in Mönchengladbach seiner Bestimmung übergeben. Die Hespers-Stele wird um 13 Uhr im Zusammenhang mit dem Einzug der Schule in ein neues Gebäude an der Dülkener Straße 85 der Öffentlichkeit vorgestellt. Red