Zwölf lautet die magische Zahl

Unter dem Namen „Duodecim“ singt ein Dutzend Frauen gemeinsam. Geleitet wird das Vokalensemble von Claudia Zonker.

Foto: Friedhelm Reimann

St. Hubert. Wenn zwölf Frauen den gleichen Wunsch haben und sich einig sind, gemeinsam zu singen, dann sind sie nicht aufzuhalten. Dass dies wirklich so ist, zeigt das Vokalensemble „Duodecim“, das von Claudia Zonker geleitet wird. Es handelt sich um einen wirklichen Wunschchor.

„Wir kannten uns alle untereinander aus den unterschiedlichen Chören und haben immer wieder in verschiedenen Zusammensetzungen bei Hochzeiten und dergleichen zusammen gesungen. Da kam die Idee auf, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen, das über das Singen bei diversen Anlässen hinausgeht. Wir wollten alle gerne wieder größere Projekte in Angriff nehmen“, erzählt Christine Krings.

Sie selber sang beim Chor „Da capo con brio“ und dem Jugendchor St. Josef mit. Beides Chöre, die Claudia Zonker einst leitete, nachdem sie zuvor Chorleiterin des Mädchen- und Kammerchores der Chorakademie Kempen war. Zudem stand sie an der Spitze des Jugendchors St. Marien.

Für Zonker gab es dann eine Mutterpause, in der der Kontakt zu ihren Sängerinnen aber nie ganz abriss. „Wenn man sich schon immer gut verstanden hat, verliert man sich auch nicht aus den Augen“, bemerkt Zonker. Bei einer Hochzeit in diesem Jahr wollte es der Zufall, dass sie gesangstechnisch alle zusammenkamen. Das war die Gründungsstunde für ihr neues Chorprojekt — zumal es sich sehr gut antraf, dass Zonker nach der Mutterpause wieder Kapazitäten für Chorarbeit frei hatte.

Der Name für den neuen Chor war schnell gefunden. Vor dem Hintergrund, dass es sich um zwölf Frauen handelt, nahm man einfach das lateinische Wort für zwölf und das lautet duodecim. Die Probenräume standen ebenso schnell fest. Im St. Huberter Marienraum, direkt neben der Kirche gelegen, startete am 24. Juni die erste Probe, wobei die Sängerinnen im Alter zwischen 25 und 37 Jahren bereits das erste Konzert vor Augen hatten. Im Rahmen der Sommerserenaden in Kempen sollte der erste Auftritt vor Publikum erfolgen. Für die allesamt erfahrenen Sängerinnen kein Problem. „Wir haben mit fünf Blockproben gearbeitet, bei denen wir ganze Nachmittage und Tage zusammen geübt haben. Dazu kam ein ganzes Probenwochenende“, berichtet Zonker.

Die Frauen nahmen dabei einiges an Anfahrt in Kauf, denn inzwischen leben nicht mehr alle in Kempen. Es hat sie unter anderem nach Essen, Uedem, Düsseldorf und Hamm verschlagen.

„Es macht so viel Spaß, gemeinsam zu singen und letztendlich etwas Schönes zu präsentieren. Wenn man bei einem Auftritt eine Gänsehaut bekommt, weil es einfach toll ist, das ist einmalig“, schwärmt Claudia Verhaeg, die aus dem Jugendchor St. Marien kommt.

Der Chor will in der Zukunft zielgerichtet auf Konzerte hinarbeiten und ein jeweiliges Repertoire einstudieren. Kontinuierliche wöchentliche Probenabende gibt es aber nicht. „Wir planen ein bis zwei Projekte im Jahr, für die wir entsprechend mit dem benötigten Zeitaufwand proben werden“, sagt Zonker.

Das erste Konzert in der Propsteikirche war übrigens ein solcher Erfolg, dass die Frauen das Konzert nun in der St. Huberter Pfarrkirche wiederholen. Die Sängerinnen machen unter dem Titel „Nordlichter“ erneut einen musikalischen Streifzug durch Nordeuropa.